Ziemlich beste Freunde: Wie Hund und Katz miteinander klarkommen

„Wie Hund und Katz“ stimmt nur bedingt: Bei behutsamer Einführung oder früher Gewöhnung können die beiden Tiere jedoch lebenslange Freunde werden.

Dieser Anblick, einst auf einem Bergbauernhof im schönen Kärntner Arriach erlebt, war göttlich und ist mir nach wie vor in lebhafter Erinnerung. Da lagen doch glatt der mächtige Bernhardiner des Hofes und ein süßes schwarzes Kätzchen eng ineinander gekuschelt in einem großen Korb. Auch untertags sah man die beiden, wie sie, wie ziemlich beste Freunde miteinander durch die Wiesen streiften, spielten, sich behutsam neckten und sogar ohne jeglichen Futterneid nebeneinander aus ihren Näpfen fraßen. Ein idyllisches, aber nicht alltägliches Bild. Denn so harmonisch geht es zwischen Hund und Katz’ nicht immer zu.

Wie das Miteinander funktionieren kann 

Ob und wie gut das Zusammenleben dieser so unterschiedlichen Haustiere funktioniert, hängt sowohl von einer einfühlsamen wie klugen Zusammenführung durch deren Besitzer ab, als auch von der Ausgangssituation. Ideal ist es natürlich, wenn zwei Jungtiere gemeinsam aufwachsen und so das Verhalten des anderen von Anfang an kennen. Auch die Konstellation ausgewachsener Hund und Babykatze funktioniert vielfach problemlos, weil der Hund als Rudeltier das Kleine meistens in seine Obhut nimmt. 

Kommt hingegen ein Welpe bzw. ein ausgewachsener Hund zu einer Katze, wird diese den Neuankömmling vermutlich als Eindringling empfinden und sofort ihr Revier verteidigen. Der Hund wiederum sieht die Katze möglicherweise als Beutetier und beginnt sie zu jagen. Das kann zu heftigen Konflikten führen, die denen von Katz’ und Maus, sprich Tom und Jerry, nicht unähnlich sind. Um das zu vermeiden, ist eine langsame, bedachte „Verkuppelung“ von Hund und Katz sinnvoll.

Schritt für Schritt

Es ist ratsam, das jeweils neue Tier erst einmal alleine mit dem neuen Heim vertraut zu machen. Im zweiten Schritt sollten in entspannter Atmosphäre die Tiere einander vorsichtig vorgestellt werden. Möglicherweise muss man den Hund dabei an die Leine nehmen. Das kann aber nur der Besitzer einschätzen, denn er kennt den Charakter seines Vierbeiners am besten. So eine Eingewöhnungsphase benötigt Geduld, denn so wie wir Menschen, müssen auch Tiere langsam gegenseitiges Vertrauen aufbauen – das geht manchmal ruckzuck, kann aber auch mehrere Tage dauern. Ist aber einmal ein gewisses Grundvertrauen da, kann man die Tiere – anfangs unter Beobachtung – immer öfter kurze Zeit all

eine lassen. Das steigert man und belohnt beide Tiere mit Leckerlis. Haben sich Hund und Katze aneinander gewöhnt, raten Tiertrainer trotzdem zu jeweils individuellen Rückzugsorten, etwa zum Schlafen und Fressen. Weil auch beste Freunde ab und zu mal Zeit nur für sich alleine brauchen.

Basics zum Kennenlernen 

  • Eine ruhige Atmosphäre schaffen.
  • Bei den ersten Begegnungen Rückzugsorte für die Tiere schaffen.
  • Keinen Druck ausüben, sondern mit Geduld, Lob, Leckerlis arbeiten.
  • Bei Problemen bei der Zusammenführung einen Tiercoach hinzuziehen.

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