Stirb langsam und Co.: Warum spielen Actionfilme zu Weihnachten?
Nicht ruhig zur stillen Zeit. Stirb langsam und andere Actionfilme lassen es zu Weihnachten krachen. Warum, erklärt Andrea Geier von der Uni Trier.
Statt Glöckchen klingen die Explosionen. Statt Geschenken regnet es Watschen. Und statt "Ho ho ho", heißt es: "Yippie Yah Yei, Schweinebacke". Es gibt eine schöne Bescherung, wenn der von Bruce Willis gespielte John McClane aufräumt.
Dabei ist "Stirb langsam" längst nicht der einzige Actionfilm, der zu Weihnachten spielt und auch ausgestrahlt wird. Gerade rettet Dwayne Johnson in "Red One" das Fest und Geena Davis sorgte mit "Tödliche Weihnachten" für Nervenkitzel unterm Baum.
Andrea Geier von der Universität Trier forscht zu Weihnachtsfilmen und weiß, warum sich stille Tage für ein gepflegtes Getöse eignen. "Sie entlasten diese aufgeladene Atmosphäre von Weihnachten. Es gibt eben die klassischen Filme, die Harmonie, Vergebung und Tradition hervorheben. Die Actionfilme sind da die passenden Kontrapunkte."
"Stirb langsam" ist ein Weihnachtsfilm
Trotz all der Krawallmomente gehören Filme wie "Stirb langsam" längst zum festlichen Kanon – eine Ehre, die Horror- und Anti-Weihnachtsfilmen oft verwehrt bleibt. Denn laut Geier erfüllt ein echter Weihnachtsfilm einige grundlegende Kriterien: "Im Kern geht es um Harmonie und winterliche Landschaften. Vor allem aber um die großen Fragen des Zusammenlebens und der Familie. Und am wichtigsten: Ein Weihnachtsfilm braucht unbedingt ein Happy End."
Genau das liefere "Stirb langsam": "Die Bösen werden bestraft, die Geiseln befreit, und die zerbrochene Familie findet wieder zusammen." Ein ähnliches, wenn auch "mit leichter konsumierbarer Gewalt" gespicktes Szenario bietet auch "Kevin – Allein zu Haus". Der vergessene Bub muss die Villa und damit die Familie vor Verbrechern verteidigen, bevor er wieder mit den Anverwandten vereint wird. Dazu mache dieser ritualisierte Ausstrahlungstermin bestimmte Werke zu Weihnachtsfilmen.
Aschenbrödel ist gar nicht weihnachtlich
"Es gibt auch Weihnachtsfilme, in denen Weihnachten gar nicht vorkommt, etwa 'Drei Haselnüsse für Aschenbrödel'. Aber man versammelt sich weihnachtlich eingestimmt und sieht sich das immer wieder gemeinsam an", sagt die Expertin. Und wenn es zu schmusig und idyllisch wird: Irgendwo läuft "Stirb langsam" oder Ähnliches.
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