Was es mit dem Pink Moon am Ostersamstag auf sich hat

Nach dem Blutmond im Jänner und dem Super-Wolfsmond im Februar, ist morgen der Pink Moon zu sehen. Aber warum macht uns der eigentlich so verrückt?

von Andreas Bovelino und Veronika Dienersberger

Wusstet ihr, dass der Zeitpunkt für Ostern vom Vollmond abhängt? Ja genau! Denn das Datum richtet sich nach dem ersten Vollmond nach Frühlingsbeginn (21. März). Immer am darauffolgenden Sonntag ist Ostern. Fallen übrigens Frühlingsanfang und Vollmond auf einen Samstag, dann ist schon einen Tag später Ostern – also am 22. März. Der letztmögliche Zeitpunkt ist übrigens der 25. April.

Der rosa Mond

Obwohl wir uns wünschen, dass dieser Name etwas mit der Farbe des Mondes zu tun hat, ist die Realität nicht ganz so mystisch. Denn der Vollmond im April ist nach einer der ersten blühenden Wildblumen benannt - der Flammenblume (Phlox). Und dank dieser jahreszeitlichen Assoziation wurde dieser Vollmond der Pink Moon genannt. Enttäuscht? Tut uns leid.

Von der Flammenblume hat der Vollmond im April seinen Namen.

©Getty Images/aleroy4/iStockphoto

Warum macht uns der Vollmond eigentlich so verrückt?

Wenn Männer zu Werwölfen werden und ruhelos in ihren Wohnungen herumtigern, Frauen sich eins mit ihrer Weiblichkeit fühlen oder eben gerade nicht, und wir alle gereizt, schlaflos oder sehnsüchtig verliebt sind, heißt es ganz schnell: Ah klar, Vollmond is'. Aber warum tut der Mond das nur? Oder sollte man vielleicht fragen: Tut er das wirklich?

Prinzipiell kann der Gesteinsbrocken mit 3.474 km Durchmesser, der im Abstand von etwa 385.000 km die Erde umkreist, nicht viel, da sind sich die Wissenschaftler einig. Er sorgt allerdings gemeinsam mit der Sonne für die Gezeiten unserer Meere. Das war's aber auch schon.

Und warum spüren dann sogar Tiere seine Kraft? Immerhin heulen ihn ja die Wölfe an, oder etwa nicht?

„Keinesfalls“, erklärt der heimische Wolfsexperte Kurt Kotrschal. „Die Wölfe heulen nicht den Mond an, sie nutzen nur die hellen Vollmondnächte für die Jagd.“ Feldmäuse und andere Tiere trauen sich nicht aus ihren Löchern, weil sie das magisch aufgeladene Mondlicht fürchten? Nein, sie fürchten die Wölfe und andere Raubtiere, siehe oben. „Das Mondlicht, dem diese geheimnisvollen Kräfte zugeschrieben werden, gibt’s ja gar nicht“, erklärt Soziologe Edgar Wunder. „Es ist nur reflektiertes Sonnenlicht – nach derselben Logik müsste es also tagsüber noch wesentlich stärkere magische Kräfte haben.“

Auch Haareschneiden, Baumfällen oder Kuren nach zu- oder abnehmendem Mond auszurichten, mache keinen Sinn. „Es handelt sich dabei auch nicht um uralte Weisheiten, sondern um Regeln, die von den Esoterikern des frühen 20. Jahrhunderts erfunden wurden“, erklärt der Wissenschafter.

Dafür schlafen wir in diesen Nächten schlechter, aber wirklich jetzt! Erstaunlicherweise scheint eine Studie, die vor Kurzem an der Uni Basel durchgeführt wurde, genau dieses Vorurteil zu bestätigen. Wobei Leiter Christian Cajochen einräumt, dass er nicht ausschließen kann, dass die Probanden über die Mondphasen Bescheid wussten und deshalb bei Vollmond messbar schlechter und kürzer geschlafen hätten. Was folgenden Schluss zulässt: Der Mond hat genau die Macht über uns, die wir ihm geben.

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