King Charles und die "Wurstfinger": Was Hände über einen Menschen verraten

Die königlichen Hände sorgen für Erheiterung im Netz und Spekulationen über den Gesundheitszustand des Monarchen.

Der neue König hat es nicht leicht: Seit dem Tod seiner Mutter steht King Charles III unter medialer Dauerbeobachtung. Jedes Detail wird analysiert, sei es sein Ausraster wegen einer auslaufenden Füllfeder oder seine rötlichen, stark geschwollenen Finger. Von süffisanten Briten „Sausage Fingers“ (Wurstfinger) getauft, verbreiteten sich die Fotos der Royal Hands in den vergangenen Tagen rasant im Netz – und lösen jetzt sogar Spekulationen über den Gesundheitszustand des 74-Jährigen aus.

Ob berühmt oder nicht: „Hände und Gesten sind etwas, das der Mensch unterbewusst immer im Blickfeld hat“, erklärt die Körpersprache-Expertin Monika Matschnig. Die Ursachen sind evolutionsbedingt. „Es könnte ja sein, dass Hände zur Waffe werden oder eine Waffe versteckt wird. Wenn man einem Menschen begegnet und er zeigt seine Hände nicht, wird das negativ interpretiert.“

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Adel verpflichtet

Neben Frisur und Kleidung sind Hände das prägnanteste Merkmal öffentlicher Personen. Angela Merkel schuf sich mit ihrer „Raute“ ein ewiges Erkennungszeichen, in der Ära Trump wurden dessen angebliche „tiny hands“ (winzige Hände) sogar zum Politikum. Die rebellische Herzogin Meghan sorgte für einen mittleren Skandal, als sie mit schwarzem Nagellack zu royalen Pflichten ausrückte – ein stilistisches Eigentor im Hochadel. (Die verstorbene Queen trug zeitlebens denselben Nude-Ton auf den Nägeln, nämlich „Ballet Slippers“ von der Marke Essie.)

Typische Handhaltung: Angela Merkel

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Putins Handflächen

Von der Länge der Finger auf den Charakter zu schließen, davon hält die Expertin nichts. Wer Hände beobachtet, kann aber einiges über das Innenleben der Person erfahren. Etwa bei Wladimir Putin. „Wenn er in der Öffentlichkeit steht, drehen sich seine Handflächen immer nach hinten. Das signalisiert, dass er nichts von

seinem Innenleben preisgeben möchte“, analysiert Matschnig. Die Antithese: Emmanuel Macron. „Da schwingen die Handflächen immer mit und zeigen oft nach außen. Er ist bereit, seine Emotionen auch in der Öffentlichkeit zu teilen.“

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Nicht nur Gefühle, auch Krankheiten sind teilweise an Nägeln und Händen erkennbar. Der Daily Star zitiert einen Mediziner, der den Zustand der Königsfinger wahlweise auf altersbedingte Wassereinlagerungen, Arthritis, Medikamente gegen Bluthochdruck oder Gefäßerkrankungen zurückführt. Möglicherweise esse er auch einfach zu viel Salz.

Was es auch ist, das Charles’ Finger anschwellen lässt: Seine Untertanen nehmen die Causa mit Humor. Ein Fleischhauer präsentierte in seiner Auslage jüngst rohe Würste und ging damit im Netz viral. Ihr Name: „King Charles Sausage Fingers“.

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