C/2023 P1 aus der Sicht von Kometen-Profi Jäger

Nishimura: Dieser Komet ist jetzt mit freiem Auge sichtbar

Nishimura wurde erst spät von einem 74-jährigen Japaner entdeckt.

Der Komet C/2023 P1 wurde so spät entdeckt, dass sich keine Namenssuche mehr ausging. Die Astronomie-Gemeinde entschloss sich deshalb, ihn nach dem 74-jährigen Entdecker Hideo Nishimura zu benennen. Der japanische Hobbyastronom hatte den grün leuchtenden Himmelskörper am12. August entdeckt.
Kometen sind jedenfalls immer auch eine enorme Gefahr für Planeten wie die Erde. Dieser wird jedoch doppelt so weit entfernt vorbeifliegen wie der Mars. Und falls er nicht nahe der Sonne zerbricht, wird er unserem Sonnensystem erst in 435 Jahren einen neuerlichen Besuch abstatten.

Die  beste Möglichkeit für eine Beobachtung bietet sich jedenfalls am Donnerstag in den Abendstunden. Zu entdecken ist Nishimura am nordöstlichen bis östlichen Sternenhimmel. Am besten ist es, die Venus (Abendstern) anzuvisieren und dann ein wenig nach links unten zu gehen - zum oberen Teil des Sternenbildes Löwe.

Venus ist etwas heller

Zu sehen ist die Venus mit einem Sichtbarkeitsindex von knapp mag zwei (je niedriger desto heller), Nishimura wird im Bereich 2,7 bis 3 erwartet, heller als viele Sterne. Da man selbst in Städten Himmelskörper unterhalb von mag 3,6 sehen kann, müsste man eigentlich die Großstadt nicht verlassen. Der Haken an der Sache ist allerdings, dass der Komet relativ tief steht und Häuser im Weg stehen könnten.

Nicht scheitern sollte es am Wetter, denn maximal in Westösterreich könnte es ein paar Wolken geben. Damit kann Nishimura auch mit einer guten Kamera fotografiert werden.

Dass Kometen mit freiem Auge sichtbar sind, ist an sich schon eine Rarität, doch bereits im Oktober wird C/2023 A3 (Tsuchinshan-ATLAS) erwartet. Dieser dürfte so hell leuchten, dass er vermutlich sogar tagsüber am Himmel zu sehen sein wird. Bei Kometen kann sich die Sichtbarkeit allerdings noch stark ändern, genaue Vorhersagen sind selbst wenige Tage im Voraus noch ein wenig ungenau.

Dominik Schreiber

Über Dominik Schreiber

Chefreporter, erreichbar unter [email protected] Dominik Schreiber hat im Alter von acht Jahren bereits eine Häuserblockzeitung gegründet, später bei einer täglichen Schülerzeitung mitgewirkt. Seit 1995 arbeitet er beim KURIER als Reporter vor Ort - von Afghanistan bis Kongo, von Tasmanien über Sao Tome und Principe bis Island. Der mehrfach ausgezeichnete Journalist hat über 60 Länder besucht. Er ist spezialisiert auf: Investigativbereich, Innenministerium, Polizei, Kriminalität, Flug- und Bahnverkehr, Raumfahrt, Astronomie sowie Reisereportagen...

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