Allergie oder Unverträglichkeit: So findet man den Übeltäter

Die Augen tränen, die Nase rinnt, der Kopf tut weh, die Haut juckt oder der Magen ist beleidigt - schon mal an eine Allergie gedacht?

Laut einer Aussendung der Österreichischen Ärztekammer sind 1,7 Millionen Menschen in Österreich von Allergien betroffen. Die Zahl nimmt stetig zu. Es wird geraten auf professionelle Expertise zu setzen und mögliche Symptome beim Arzt abklären zu lassen. Viele Personen wissen nämlich gar nicht, dass hinter ihren Beschwerden eine Überempfindlichkeit steckt.

Ist es eine Allergie? So findet ihr es heraus

In Österreich gibt es verschiedene Möglichkeiten, Allergien ausfindig zu machen. Seit einigen Jahren haben sich allerdings auch etliche unseriöse Methoden über Internetshops und selbsternannte Alternativ-Mediziner eingeschlichen, die eher eure Geldtasche leeren als euch gesundheitlich zu helfen.

Ein kurzes Absprechen mit einem Facharzt kann hier schon einmal erste Informationen bieten. Der Besuch eines Allergiezentrums schafft zusätzlich Auskunft. Je nach Angebot vor Ort kann mittels verschiedensten Techniken herausgefunden werden, ob man etwas nicht gut verträgt. Besonders mit diesen Vorgehensweisen könnt ihr herausfinden, ob ihr von einer Allergie oder einer Unverträglichkeit betroffen seid und was ihr für das persönliche Wohlbefinden in Zukunft lieber meiden solltet.

Prick-Test / Prick to Prick-Test

Dabei handelt es sich um einen Hauttest, bei dem eine größere Anzahl an Allergenen (etwa Hausstaubmilbe, Gräser und diverse Lebensmittel) als Lösung auf die Haut aufgetragen werden. Dafür wird meist die Innenseite des Armes benutzt. An den Stellen, auf denen die Allergene aufgetropft wurden, wird anschließend mit einer dünnen Lanzette leicht die Haut angeritzt. Nach etwa 20 Minuten wird abgelesen, ob an den behandelten Stellen Reaktionen aufgetreten sind. Bilden sich Quaddeln, fängt eine Stelle zu jucken an oder tritt eine auffällige Rötung auf, kann es sich um eine Überempfindlichkeit handeln.

Der Prick-Test dient dazu, Allergien ausfindig zu machen.

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Intradermal-Test

Zur Diagnostik von Medikamentenallergien wird häufig der Intradermal-Test eingesetzt. Dabei wird eine geringe Menge der Allergene in die Haut gespritzt. Hier kann das Ergebnis allerdings auch erst nach einigen Stunden deutlich abzulesen sein.

H2-Atem-Test

Durch den H2-Test können Unverträglichkeiten gegen Milchzucker, Fruchtzucker oder Sorbit herausgefunden werden. Er dient außerdem zur Diagnostik einer bakteriellen Fehlbesiedelung des Dünndarms. Laktose-, Fruktose-, Sorbit- oder Glukose-Testungen können aber nicht gleichzeitig an einem Tag stattfinden. Für die Durchführung sollte man einige Zeit einplanen. Zuerst wird einem die jeweilige Zuckerart verabreicht. Kann sie vom Patienten nicht verarbeitet werden, wird sie im Darm von Bakterien abgebaut und gibt Wasserstoff ab. Dieser Vorgang ist in der Atemluft während des Tests messbar. Über mehrere Stunden wird dafür mehrmals die Ausatemluft kontrolliert.

IgE-Antikörper-Bluttest und spezifische IgE-Bestimmung

Bei dieser Methode wird dem Patienten Blut abgenommen und die Menge an IgE-Antikörpern gemessen. Das Ergebnis ist jedoch nicht ganz deutlich oder aussagekräftig, da es nur eine Sensibilisierung der spezifischen IgEs aussagt. Oft werden danach noch andere Tests benötigt. Beschwerden können nämlich auch auf andere Gründe zurückzuführen sein.

Zöliakie-Screening & Dünndarm-Biopsie

Zöliakie ist eine Autoimmunerkrankung. Dabei reagiert das Immunsystem auf Gluten mit einer Schädigung des Dünndarms. Beim Screening wird dem Patienten Blut abgenommen. Fällt der Test bei der Analyse positiv aus, wird endoskopisch von einem Spezialisten eine Gewebeprobe vom Dünndarm entnommen und auf ausschlaggebende Veränderungen untersucht. Für die Durchführung muss darauf geachtet werden, dass etwa 4 Wochen vor der Untersuchung keine Gluten-reduzierte Diät gehalten wird, da man dadurch das Test-Ergebnis verfälscht. 

Pflaster-/Epicutan-Test

Um Kontaktallergien zu diagnostizieren, werden bei diesem Test Spezialpflaster auf den Arm oder den Rücken aufgetragen. In mehreren Arealen des klebenden Streifens sind geringe Mengen der Testsubstanzen enthalten. Da sich Kontaktallergien erst nach einiger Zeit bemerkbar machen, muss das Pflaster für 2-3 Tage kleben bleiben. Schlägt man auf eines der getesteten Allergene an, kann sich das in Hautrötungen, Juckreiz und nässenden Bläschen äußern.

Alexander Gutmaier

Über Alexander Gutmaier

Redakteur bei freizeit.at. Der gebürtige Wiener mit dem Spitznamen "Lex" studierte Werbung & Marktkommunikation und machte sich danach auf seinen beruflichen Weg in die großen Redaktionen Österreichs. Dabei war er bereits für Lifestyle- & Mode-Magazine als auch im TV-Bereich tätig. Zu seinen Leidenschaften zählen Musik, Kochen sowie jegliche Art, sich selbst herauszufordern - besonders, wenn er dadurch Dinge zum ersten Mal machen kann.

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