Warum man im Flieger auf Alkohol besser verzichten sollte
Die Kombination aus Alkohol und Kabinendruck kann der Gesundheit schaden. Warum sie so gefährlich ist.
Den Urlaub mit einem Glas Sekt einläuten oder die Nervosität vor dem Fliegen lindern - Alkohol ist im Flugzeug bei vielen normal. Besonders auf langen Reisen kann das jedoch zum Gesundheitsrisiko werden. Problematisch ist die Kombination aus Alkohol und dem niedrigen Luftdruck in der Kabine.
Stärkere Wirkung und Dehydration
Wer schon einmal Alkohol an Bord getrunken hat, dürfte bemerkt haben, dass er anders wirkt. Ein Glas Wein in der Luft kann sich wie zwei oder sogar drei Gläser am Boden anfühlen. Die Luftdruckverhältnisse in einer Flugzeugkabine spielen dabei eine wesentliche Rolle. Sie können zu einer schnelleren Aufnahme von Alkohol ins Blut führen, was die Wirkung verstärkt. Zudem führt der niedrige Luftdruck zu einer geringeren Sauerstoffsättigung im Blut - der Effekt von Alkohol wird dadurch weiter verstärkt.
Ein weiteres Problem: Dehydration. Die Luft in Flugzeugkabinen ist extrem trocken, was ohnehin zu einem schnellen Austrocknen des Körpers führt. Alkohol wirkt ebenfalls dehydrierend und kann diesen Effekt noch verstärken. Dehydration kann zu Symptomen wie Kopfschmerzen oder Müdigkeit führen.
Gefahr für Herzgesundheit
Aber auch der langfristigen Gesundheit kann der Alkoholkonsum im Flieger schaden. Laut einer im Juni 2024 vom Institut für Luft- und Raumfahrtmedizin veröffentlichten Studie senkt die Kombination aus Alkohol, Schlaf und den erniedrigten Druckbedingungen in der Flugzeugkabine während eines Langstreckenflugs die Sauerstoffmenge im Blut (auf knapp über 85 %) und erhöht die Herzfrequenz über einen längeren Zeitraum (auf etwa 88 Schläge/Minute während des Schlafs). Zudem war die Schlafqualität deutlich reduziert. Dies sei auch bei jungen und gesunden Menschen der Fall und stelle eine erhebliche Belastung für das Herz dar.
Alkohol als Sicherheitsrisiko
Ein weiterer Aspekt: Alkohol kann das Urteilsvermögen und die Selbstkontrolle beeinträchtigen. In der engen und stressigen Umgebung eins Flugzeugs kann dies schnell zum Stressfaktor werden - etwa, weil Passagiere sich nach dem Alkoholkonsum aggressiv oder unkooperativ verhalten. Das kann auch ernsthafte Sicherheitsrisiken darstellen - etwa bei Notfällen oder Turbulenzen.
Viele Airlines haben daher Richtlinien zum Alkoholkonsum an Bord. So gestatten die meisten Fluggesellschaften etwa nicht, außerhalb des Fliegers gekaufte alkoholische Getränke mit an Bord zu bringen.
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