Krokodile und Graffiti - Djerba überrascht mit neuen Attraktionen
Warum es auf der tunesischen „Insel des goldenen Sandes“ neben bunten Moscheen und Gewürzbasaren sogar Krokodile und ein Street-Art-Dorf gibt.
Türkisfarbenes Meer, endlose Sandstrände mit ein paar Palmen und ein schattiges Plätzchen unter dem Sonnenschirm. So stellt man sich einen Traumurlaub in der Karibik vor. Wer dafür nicht so weit fliegen möchte, kann all das und noch viel mehr an Kultur und Freizeitvergnügen auf der siebenundzwanzig Kilometer langen und neunundzwanzig Kilometer breiten Insel Djerba erleben. Die „Insel des goldenen Sandes“ mit dreihundertzwanzig Sonnentagen ist ganzjährig ein beliebtes Ausflugsziel für Familien und Abenteurer. Im Nordosten reihen sich Hotelbauten an den Sandstränden aneinander und integrieren sich harmonisch in die hundertfünfundzwanzig Kilometer lange Küstenlandschaft, die auf ganz Djerba Naturschutzzone ist. Hier darf auch kein Gebäude höher gebaut werden als die höchste Palme der Insel. Den Kosenamen „La Douce“ verdankt die tunesische Mittelmeerinsel im Golf von Gabès ihrem mediterranen Klima.
Schon der griechische Dichter Homer ließ seinen Helden Odysseus auf der Insel der Lotophagen, der „Insel der Lotusblüten“, stranden und schwärmte 850 v. Chr. von der lieblichen Insel, ihren honigsüßen Früchten und den gastfreundlichen Berbern. Das Rätsel um die berauschende Wirkung von Lotos – Odysseus Soldaten fielen nach dem Konsum des Fruchtsaftes in einen Rausch und wollten die Insel nicht mehr verlassen – scheint heute gelöst. Es soll sich um süßes Palmenharz handeln, das noch vor Sonnenaufgang geerntet werden muss, damit sich der Geschmack von Honig entfalten kann.
Im Norden verbindet ein über sieben Kilometer langer Römerdamm Djerba mit dem tunesischen Festland, über den eine Wasserpipeline führt, die die Insel mit Trinkwasser versorgt. Überall auf der Insel begegnet man französischen Oldtimern, uralten Traktoren und Mopeds, die zwischen Dörfern und Dattel-Oasen im Süden und Olivenhainen im Norden pendeln. Und wer sich wundert, was an den kleinen Kiosken entlang der Straßen verkauft wird, sollte kurz anhalten – und tanken. Denn hier werden Blechkanister mit Benzin verkauft oder vor Ort mittels Schlauch gleich in Mopedtanks gefüllt. Das Benzin kommt übrigens aus Libyen.
Info
Anreise
Bis zum 16. September gehen ab Wien samstags und mittwochs Direktflüge von Wien nach Djerba (z. B. mit Nouvelair). CO2-Kompensation: 22 Euro
514 Quadratkilometer
groß ist Djerba, die größte Insel Nordafrikas
Unterkunft
Eine Woche im Robinson Djerba Bahiya ab 1.069 € p. P. im DZ, all inclusive; weitere Hotelangebote: TUI Magic Life Penelope Beach, TUI Blue Palm Beach, tui.at
Reisen und Ausflüge
Alle TUI-Pauschalreisen sind buchbar unter: tui.at/robinson, tui.at/pauschalreisen/tunesien/djerba; diverse Ausflüge wie Dromedar- und Quadtouren findet man unter tuiexperiences.com
Allgemeine Auskunft
discovertunisia.com/de
Kiten, baden, Basare
Dass Djerba viel mehr zu bieten hat als Entspannen in schicken Hotelanlagen, wie etwa dem Robinson Djerba Bahiya, liegt an seiner Geschichte. Orientalisches Flair, bunte Basare, Synagogen und römische Ruinen zeugen von einer bewegten Geschichte, die das Insel-Flair ausmacht. Hier kann man am Strand reiten und Ausflüge in die Wüste oder zur Flamingoinsel unternehmen. Segeln, kiten, SUP und Jetski fahren ist in den südlichen Lagunen am schönsten.
Nur eines kann man hier nicht: bergsteigen. Denn die höchste Erhebung der Insel beträgt dreiundfünfzig Meter. Aber dafür gibt es herrliche Sandstrände, die schönsten sind in Séguia im Südosten der Insel. Gepflegte Badekultur findet man in den traditionellen Hammams in Houmt Souk oder man lässt sich im Thalasso-Spa verwöhnen. Wer Lust auf eine aufregende Wüsten-Tour bekommt, nimmt ein Wüstenschiff. Hier sind es Dromedare oder ein Quad, um abseits von befestigen Straßen Moscheen und die Insel zu entdecken.
Aufregend ist ein Besuch auf der Krokodilfarm in Midoun. Um 17 Uhr werden vierhundertfünfzig Krokodile gefüttert. Beim Spazieren im Park Djerba Explore kann man im Lalla Hadria Museum die Geschichte der arabisch-islamischen Welt mit ihren prächtigen Juwelen und Keramiken entdecken.
Auf dem Markt von Houmt Souk, dem größten Ort der Insel, locken Medina-Stände mit Gewürzen und typischen Korbflechtereien. Unzählige Designerläden bieten handgefertigte Keramiken der Töpferkunst von Sejnane, die zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt. Und auch der Ort Guellala ist für seine Töpfertradition bekannt.
Beliebt sind in Houmt Souk auch die morgendlichen Fischversteigerungen auf dem pittoresken Fischmarkt. Das kleine Dorf Erriadh ist wiederum ein Paradies für Street-Art-Künstler. Im Rahmen des Festivals Djerbahood haben über hundertfünfzig Künstler aus aller Welt die weißen Mauern der Stadt mit bunten Graffitis überzogen.
Die Farbenspiele gibt es hier sogar indoor: In der prächtigen el-Griba Synagoge, die älteste erhaltene Synagoge Nordafrikas, sind die bunten Keramiken und Glasfenster sehenswert.
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