Hafenstadt Valencia: Wo die Oper ein Insekt ist
Die spanische Metropole verfügt über alle Ingredienzien für einen angenehmen Städteurlaub. Ein Lokalaugenschein.
Warum man ausgerechnet Valencia für den nächsten Städtetrip aussuchen sollte? „Dort ist das Beste von ganz Spanien auf einem kleinen Fleck vereint“, klärt Laura, eine Exil-Spanierin mir valencianischen Wurzeln, auf. Wobei: So klein ist dieser Fleck gar nicht – immerhin ist Valencia mit rund 800.000 Einwohnern die drittgrößte Stadt Spaniens.
Tatsächlich verfügt die Metropole über alle Ingredienzien für einen angenehmen Städteurlaub: eine prächtige historische Altstadt (besonders beeindruckend: die im gotischen Stil errichtete Handelsbörse La Lonja, die jener in Palma de Mallorca ähnelt); noble Einkaufsstraßen wie die Calle Colón (mit einer rekordverdächtigen Dichte an El-Corte-Inglés-Kaufhäusern); viel Grün (die Innenstadt ist fast zur Gänze von einem trockengelegten Flussbett, das zu einer grünen Lunge mit Sportanlagen und Spielplätzen umfunktioniert wurde, umgeben); tolle Museen (Tipp: Im MUVIM wird der Besucher interaktiv durch die Zivilisationsgeschichte der westlichen Welt geführt); die Nähe zum Meer (von der Innenstadt ist man mit Öffis in etwa dreißig Minuten an der breiten Playa de las Arenas, an der man auch an sonnigen Wintertagen endlose Strandspaziergänge machen kann).
Drei Tipps
- Jardín de Monforte: Die gepflegteste der vielen schönen Gartenanlagen Valencias. visitvalencia.com
- La Rosa de Jericó: Seit 1890 wird in der winzigen Konditorei in einer Seitengasse der Calle Colón Konfekt von Hand gefertigt. Auch die Mehlspeisen sind deliziös. larosadejerico.es
- L’Oceanogràfic: Der gigantische Meerwasserzoo ist zu Recht ein Publikumsmagnet. oceanografic.org
Doch über all diese Annehmlichkeiten hinaus besitzt Valencia eine einzigartige Attraktion: die „Stadt der Künste und der Wissenschaft“. So nennt sich der futuristische Gebäudekomplex, den der spanische Stararchitekt Santiago Calatrava um die Jahrtausendwende ins trockengelegte Flussbett des Riu Túria gesetzt hat.
Wer eine Aversion gegen modernes Design hat, wird beim Anblick der spektakulären Bauformen mit Sicherheit bekehrt: Die Oper, die einem riesigen Insekt gleicht, das Wissenschaftsmuseum, das von außen an das Skelett eines riesigen Tieres erinnert, und das Planetarium in der Form eines Auges sind echte Eyecatcher. Eingebettet sind diese Bauten in einen zwei Kilometer langen Park mit Wasserflächen und Grünanlagen – eine perfekte Kombination von Architektur und Natur.
P.S. Wenn Sie abends eine Paella essen möchten, vergessen Sie’s! Valencia gilt zwar als Urheimat der berühmten Paella Valenciana – doch serviert wird sie nur zu Mittag. Aber der beginnt, typisch spanisch, ohnehin nicht vor 14 Uhr.
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