König Charles III. und Königin Camilla

Was passiert, wenn Camilla länger als König Charles III. lebt?

Camillas Geschichte ist eine ungewöhnliche - durch und durch.

Sie sind das frisch gekrönte Königspaar Großbritanniens: König Charles III. und Königsgemahlin Camilla. Die Thronfolge ist geregelt. Doch was passiert, wenn Camilla länger als ihr Mann lebt? Zur Monarchin würde die 75-Jährige - auch wenn sie derzeit als Königin bezeichnet wird - nicht werden. Wenn Charles (74), der sich glücklicherweise bester Gesundheit erfreut, stirbt, wird Sohn William in der Sekunde neuer König. Camillas neuer Titel wäre dann "Königinwitwe". Einen solchen Fall gab es bereits.

 

Der Vater von Queen Elizabeth II., König George VI., starb am 6. Februar 1952. Queen Elizabeths Mutter erst 50 Jahre später - am 30. März 2002. "Queen Mum", wie der Volksmund sie nannte, hatte sich in Großbritannien während des Zweiten Weltkriegs auf Dauer das Ansehen der Bevölkerung errungen. Entgegen den Empfehlungen der Regierung, sich auf einen sicheren Landsitz zurückzuziehen, blieben Georg und Elizabeth im Buckingham-Palast. Regelmäßig besuchten sie die Ausgebombten im Londoner Arbeiterviertel East End und sprachen ihnen Mut zu. Bis an ihr Lebensende galt die Königinmutter seit jener Zeit als das wohl beliebteste Mitglied der britischen Königsfamilie.

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Königin Camillas Geschichte ist eine ungewöhnliche - durch und durch. Sie und Charles lernten sich bereits Anfang der 70er-Jahre bei einem Polospiel kennen und verliebten sich. Doch die selbstbewusste Tochter des britischen Offiziers und Weinhändlers Bruce Middleton Hope Shand und Enkelin des dritten Barons Ashcombe galt als nicht ausreichend standesgemäß für einen künftigen britischen König.

1973 heiratete Camilla schließlich statt des Prinzen dessen Freund Andrew Parker Bowles, einen Offizier der britischen Armee. Das Paar hat zwei Kinder: den heutigen Food-Kritiker Tom Parker Bowles, dessen Patenonkel Charles ist, und die Kuratorin Laura Lopes.

1981 folgte die "Traumhochzeit" von Prinz Charles und Prinzessin Diana. Die Gefühle des Thronfolgers für seine Jugendliebe aber blieben - und wenige Jahre nach der Hochzeit nahmen Charles und Camilla ihre Affäre wieder auf. 1993 beendete dann ein von den Medien veröffentlichter Mitschnitt eines intimen Telefonats auf äußerst peinliche Weise endgültig alle Zweifel an der Art ihrer Beziehung.

"Nicht verhandelbare" Seelengefährtin

1995 ließen sich Camilla und Andrew Parker Bowles scheiden, ein Jahr später folgten Charles und Diana. Viele Briten machten Camilla damals für das Scheitern der Ehe des Thronfolgers mit der glamourösen und beliebten Prinzessin verantwortlich. Nach deren Unfalltod 1997 kam eine rasche Hochzeit des Paares daher nicht in Frage. Doch Charles ließ wissen, dass seine Beziehung zu Camilla "nicht verhandelbar" und sie selbst ein "zentraler Teil" seines Lebens sei.

Langsam und mit Hilfe einer geschickten Pressearbeit des Hofes gewöhnten sich die Briten an Camilla als Partnerin an der Seite ihres Thronfolgers. Als das Paar im April 2005 endlich heiratete, jubelten ihm 20.000 Menschen in den Straßen von Windsor zu. Das Siegel royaler Zustimmung schließlich erhielt Camilla im vergangenen Jahr kurz vor dem Tod von Königin Elizabeth II., als diese erklärte, es sei ihr "aufrichtiger Wunsch", dass die Schwiegertochter nach ihrem Tod den Titel einer "Königingemahlin" tragen solle. Mit der Krönung wird sie nun Queen Camilla.

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