König Felipe und Letizia: Viel Kritik für fantastische Fotos

Felipe und Letizia von Spanien schauen auf den Fotos von Annie Leibovitz aus wie Gemälde. Trotzdem schäumen viele Spanier vor Wut.

Annie Leibovitz (75) hat schon Queen Elizabeth II. fotografiert und lehnte Kim Kardashians Hochzeitsfotos ab. Sie ist eine der besten Fotografinnen ihrer Generation und hat ihr Können bei der Enthüllung der Bilder von König Felipe VI. (56) und Königin Letizia von Spanien (52) erneut bewiesen. 

Die Porträts sind wahrlich hollywoodreif und können es mit den Gemälden alter Meister aufnehmen. Am Dienstag wurden sie im Rahmen der Ausstellung "La tiranía des Cronos" (Die Tyrannei des Kronos) in der Bank von Spanien enthüllt.

Annie Leibovitz hatte bei der Inszenierung völlige künstlerische Freiheit und ließ sich von großen spanischen Malern wie Diego Velázquez (1599-1660) inspirieren. Sie erschuf zwei Bilder, die wie Gemälde von Monarchen aus früheren Jahrhunderten wirken. 

Vintage-Balenciaga und royale Juwelen

Das Fotoshooting fand im Februar im prächtigen Gasparini-Saal des Königspalasts in Madrid statt. Genauso glamourös wie der Saal sind auch die Ergebnisse: Felipe VI. posierte in seiner Generalkapitäns-Uniform der spanischen Armee und lehnt auf dem Foto stehend an einem Tisch. Königin Letizia trägt eine atemberaubende schwarze, schulterfreie Robe aus Vintage-Tüll von Cristóbal Balenciaga aus den 1940er Jahren sowie einen fuchsiafarbenen voluminösen Umhang von 1962. Statt eines Diadems trägt Letizia Schmuck aus den "Joyas de Pasar", den Juwelen der spanischen Königin.

Zwei Bilder, untrennbar verbunden

Das Werk ist laut "Hola" als Diptychon konzipiert - obwohl es sich um zwei einzelne Porträts handelt, ist es tatsächlich eines. Das eine funktioniert nicht ohne das andere: Auf der linken Seite ist Felipe im Stil der Hell-Dunkel-Malerei abgebildet, sowie Details im Porträt, die an Velázquez' Werk "Las Meninas" erinnern - wie der Tisch, die geöffnete Tür, der Kronleuchter oder die Uhr.

Auf der rechten Seite wird Letizia durch große Fenster von natürlichem Licht beleuchtet und blickt in Richtung des Betrachters. Die beiden Porträts werden durch einen Stuhl verbunden, der auf Felipes Seite abgeschnitten ist und auf Letizias weiterführt.

Warum viele darüber zornig sind

Die Bank von Spanien soll 137.000 Euro für die beiden historischen Bilder gezahlt haben. Das erregt den Zorn vieler Spanier, die noch dabei sind die Schäden des Hochwassers zu beseitigen und die Todesopfer zu betrauern. "Wir haben 140.000 Euro öffentlichen Geldes für dieses Hollywood-Fotoshooting der korrupten Monarchen Felipe VI. und Letizia ausgegeben. Die Bank von Spanien zahlt dafür. Beschämend", schreibt etwa der Journalist Fonsi Loaiza auf X.

Ein weiterer User auf der Plattform beklagt mit Blick auf die zerstörerischen Fluten in Spanien Anfang November: "Ich glaube, es war nicht die richtige Zeit, die neuen super-teuren Fotos von Felipe VI. und Letizia zu veröffentlichen, wenn Hunderte Familien in Valencia alles verloren haben."

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