Warum König Charles in Australien eine royale Tradition cancelt
"Walkabouts" wurden von Queen Elizabeth eingeführt, um mit ihrem Volk auf Tuchfühlung gehen zu können. Ihr Sohn und Camilla ändern das ihrer Australien-Reise.
König Charles III. (75) und Königin Camilla (77) werden von 18. bis 26. Oktober Australien und Samoa besuchen, wie der Buckingham Palast Mitte Juli bekannt gab.
Nun wurden bekannt, dass das royale Paar auf die sogenannten "Walkabouts" verzichtet. Gestrichen wird jedoch nicht das Treffen und Händeschütteln mit Fans - was der Begriff im royalen Sprachgebraucht meint - sondern der Name.
Brauch mit royaler Tradition - aus Respekt
Damit will das Königspaar den indigenen Bevölkerungsgruppen vor Ort entgegenkommen. Denn in der Kultur der Aborigines bedeutet "Walkabout", "dass eine Person in Zeiten von Meditation, Veränderung, Trauer oder des Erwachsenwerdens zu Fuß in den Busch reist".
Der König bricht damit mit einer royalen Tradition. Es sei das erste Mal, dass der Begriff während einer königlichen Reise nicht verwendet und "bewusst vermieden" werde. Stattdessen soll der Palast den Berichten zufolge von "einer Gelegenheit zur Begegnung mit der Öffentlichkeit" sprechen.
Der Trip nach Australien und Samoa ist die erste Reise des Königs in die Länder des Commonwealth seit seiner Thronbesteigung. Dass der König nach Down Under reist, während er seine Krebsbehandlung fortsetzt, verleiht dem Trip zusätzlich Bedeutung.
Queen Elizabeth II. erfand den "Walkabout"
"Walkabouts" sind für die Mitglieder der königlichen Familie eine wichtige Möglichkeit, mit der Öffentlichkeit im In- und Ausland in direkten Kontakt zu treten. Sie entstehen, wenn die Menschen die Mitglieder der Familie sehen wollen.
In Australien "erfunden"
Die verstorbene Queen Elizabeth II. (1926-2022) gilt inoffiziell als Erfinderin des "Walkabouts". Erstmals wurde er durchgeführt, als sie 1970 während einer Tour durch Australien und Neuseeland beschloss, die Menschen zu Fuß zu begrüßen - anstatt einfach mit dem Auto zu fahren. Dieser "Walkabout" kam gut an und die königliche Familie hat daraus eine Tradition gemacht.
Zu Ostern dieses Jahres nahm König Charles überraschend an einem "Walkabout" teil, als er Gratulanten vor der St. George's Chapel auf Schloss Windsor begrüßte. Die Aktion kam unerwartet, denn der Monarch saß während des Gottesdienstes als Vorsichtsmaßnahme im Rahmen seiner laufenden Krebsbehandlung abseits vom Rest der königlichen Familie und den anderen Gottesdienstteilnehmern. Damals wurde dem König geraten, die Zahl der Menschen, mit denen er während seiner Behandlung in Kontakt kommt, einzuschränken,
Im Februar hatte der Palast bekannt gegeben, dass er an Krebs erkrankt war und seine Aufgaben in der Öffentlichkeit aufschieben würde. Der Souverän arbeitete weiter hinter den Kulissen und nahm Ende April seine Arbeit in der Öffentlichkeit wieder auf.
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