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8 spannende Fakten über "Chandler Bing" Matthew Perry

Generationen von Fans trauern um Perry, der sich mit "Friends" in ihre Herzen gespielt hatte. Er wurde nur 54 Jahre alt.

02.11.23

"Du wirst so geliebt und wirst von Generationen vermisst werden. Danke, dass du unser Freund warst", stand am Montag auf einem der Zettel, den ein Fan des verstorbenen Schauspielers Matthew Perry vor dem "Friends"-Haus in New York hinterlassen hatte. "Danke, dass du mich zum Lachen gebracht hast", hieß es auf einem anderen. "Ich bin froh, dass Chandler das Happy End bekommen hat, dass du auch verdient hättest." Chandler Bing heiratet gegen Ende der Serie seine große Liebe Monica Geller, adoptiert mit ihr Zwillinge und zieht in einen Vorort von New York.

Auch Perrys "Friends"-Kollegen haben ihre Trauer bekundet. In einer gemeinsamen Erklärung sprachen Jennifer Aniston, Courteney Cox, Lisa Kudrow, Matt LeBlanc und David Schwimmer von einem "unfassbaren Verlust". Der 54-jährige Perry war am Samstag tot in einem Whirlpool in seinem Haus in Los Angeles gefunden worden, wie US-Medien berichteten. Was ihr vielleicht bislang nicht über Matthew Perry wusstet:

Schlagabtausch mit Justin Trudeau

Im Jahr 2017 hatte Perry erzählt, er habe in der fünften Klasse den heutigen kanadischen Premier Justin Trudeau verprügelt - zu einer Revanche sollte es nicht mehr kommen. "Ich denke, ich werde Ihre Anfrage ablehnen, lieber Herr", hatte der Schauspieler dem Premierminister per X (vormals Twitter) mitgeteilt. Immerhin habe Trudeau momentan eine ganze Armee zu seiner Verfügung. Perry hatte in der US-Late-Night-Show "Jimmy Kimmel Live" erzählt, dass er und ein Freund den heutigen Regierungschef Kanadas vor Jahrzehnten verprügelt hätten. Trudeau war in einem Tweet - allerdings am 1. April - darauf eingegangen und hatte den Schauspieler zu einer Revanche herausgefordert: "Ich habe etwas darüber nachgedacht und weißt du was? Wer wollte nicht schon mal Chandler schlagen? Wie wäre es mit einer Revanche?"

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Die "Friends"-Stars mit Matthew Perry in der Mitte

Cast-Zusammenhalt

Die "Friends"-Schauspieler hielten stets zusammen: Matthew Perry bat etwa im Jahr 2000 darum, seinen Namen von der Liste der Nominierungen für die Auszeichnung mit dem Emmy als bester Schauspieler zu streichen. Seit Beginn der Show 1994 wollte das Ensemble nur gemeinsam für den Fernsehpreis nominiert werden, die Schauspieler bewarben sich nur in der Kategorie bester Nebendarsteller.

Perrys damalige Pressesprecherin Lisa Kasteler erklärte, ihr Büro habe Perrys Namen versehentlich für die Nominierung zum besten Schauspieler eingereicht. "Matthew sind andere Dinge wichtiger als Auszeichnungen", sagte Kasteler damals. "Er wollte sich nicht von seinen Kollegen absondern."

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Einsatz für suchtkranke Menschen

Matthew Perry wurde einst im Weißen Haus für sein Engagement für Suchtkranke und im Kampf gegen Drogen geehrt worden. Er erhielt 2013 den "Champion of Recovery Award" ("Meister des Entzugs"), wie der "Hollywood Reporter" berichtete. Perry gebe Millionen von Amerikanern und Amerikanerinnen im Entzug eine Stimme, zitierte das Portal aus der Begründung. Der Schauspieler kämpfte selbst jahrelang gegen seine Drogenprobleme. "Wäre ich verhaftet worden, würde ich jetzt irgendwo im Gefängnis sitzen, mit einem Tattoo im Gesicht", sagte Perry damals dem "Hollywood Reporter".

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Millionen für den Entzug

In einer 2021 veröffentlichten "Reunion"-Sendung, in der alle sechs "Friends"-Stars noch einmal zusammenkamen, wirkte Perry krank, sagte so gut wie nichts und viele Fans waren danach geschockt. Das volle Ausmaß dahinter kannte aber wohl nur Perry selbst - und das legte er in seiner Biografie schonungslos offen: "Ich habe gut und gern sieben Millionen Dollar dafür ausgegeben, nüchtern zu werden. Ich war bei 6.000 AA-Meetings [Treffen der Anonymen Alkoholiker]. Ich war in 15 Entzugskliniken und einer psychiatrischen Anstalt. Ich bin 30 Jahre lang zweimal die Woche zur Therapie gegangen. Ich stand mit einem Bein im Grab."

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Jahrzehntelang habe die Suchtkrankheit sein Leben dominiert. Hauptsächlich Zigaretten, Alkohol und Schmerzmittel, teilweise Dutzende Pillen pro Tag, seien sein Problem gewesen, vor Heroin habe er Angst gehabt, was ihm womöglich das Leben gerettet habe, hatte Perry in seinen Memoiren geschrieben.

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Sterben nach Stolz der Eltern

Die Wurzeln der Krankheit sieht Perry in seiner Kindheit. Seine Mutter - ein Model, das später für den damaligen kanadischen Premierminister Pierre Trudeau arbeitete - und sein Vater - ein Schauspieler - waren beide noch sehr jung, als Perry zur Welt kam, und trennten sich kurz darauf. Perry wuchs bei seiner Mutter in Kanada auf, die allerdings wegen ihres stressigen Jobs nicht viel Zeit für ihren Sohn hatte, und sah seinen Vater in Los Angeles nur selten.

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Als Teenager zog er dann wiederum ganz zu seinem Vater - was in der Familie für großen Streit gesorgt habe. Er habe sich jahrelang gewünscht, dass seine Eltern wieder zusammenkämen - und immer nur auf ihre Aufmerksamkeit und ihren Stolz gehofft, vor allem von seiner Mutter, schrieb Perry. "Was ich ihr schon immer sagen wollte, was diese kleine Serie namens 'Friends' und all die anderen Serien und Filme betrifft: Ich habe das alles im Grunde nur getan, um ihre Aufmerksamkeit zu bekommen."

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Glücklose Beziehungen

Viele seiner privaten Beziehungen scheiterten an der Sucht. Auf die meisten Frauen habe er sich von vornherein gar nicht emotional eingelassen, mit anderen habe er quasi vorbeugend Schluss gemacht - weil er so unglücklich mit sich selbst gewesen sei, dass er es für unausweichlich hielt, dass die Frauen die Beziehung ohnehin beenden würden, so Perry. So lief es auch mit Julia Roberts. Die Hollywood-Schauspielerin habe sich bei den Produzenten von "Friends" gemeldet und gesagt, sie hätte gerne eine Gastrolle, aber nur an der Seite von Perry.

Daraufhin hätten die beiden monatelang geflirtet - damals noch per Fax. "Irgendwo auf der Welt gibt es einen Stapel Faxe, die etwa sechzig Zentimeter lang sind – ein Papierflirt voller Gedichte und Träumereien zweier Stars, die sich ineinander verlieben und auf wunderschöne romantische Weise eine Verbindung aufbauen." Aber Perry schaffte es nicht, die Beziehung aufrechtzuerhalten. "Statt mich also der unvermeidlichen Qual zu stellen, sie zu verlieren, machte ich mit der schönen und brillanten Julia Roberts Schluss."

Aufgelöste Verlobung

Zwischenzeitlich war Perry nah dran an der Ehe. 2021 hatte er sich dann nach drei Jahren Beziehung von seiner Verlobten Molly Hurwitz getrennt. "Manchmal funktionieren Dinge einfach nicht, und das hier ist eines davon", sagte er dem US-Magazin "People". "Ich wünsche Molly das Beste." Perry und Hurwitz waren seit 2018 ein Paar, im November 2020 hatte der Schauspieler die Verlobung bekanntgegeben.

Besessen von Batman

Perry war regelrecht besessen von vom düsteren Superhelden "Batman". Alleine in den Tagen vor seinem Tod hat er sieben Postings mit Anspielungen auf Batman veröffentlicht und diese unter anderem mit "Ich bin Mattman" – seinem von Batman inspirierten Spitznamen – unterzeichnet. Perry hatte zuvor zugegeben, dass er sich selbst als Batman sah – als einen geschädigten Menschen, der den Verlust seiner Eltern dazu nutzte, ein Mann der Bürgerwehr zu werden, der Verbrechen bekämpft und über einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn verfügt, um anderen Menschen zu helfen. "Ich sage oft, ich bin Batman", hat er einmal gegenüber "GQ" gesagt. "Er ist ein reicher Einzelgänger, wir fahren beide schwarze, coole Autos", sagte Perry über sein Idol. "Ich kläre kein Verbrechen auf. Aber ich habe Menschenleben gerettet."

Die 90er-Jahre-Hit-Serie "Friends", in der Perry die Rolle des Chandler Bing spielte, drehte sich um das Leben von sechs jungen Freunden in New York. Die TV-Serie wurde von 1994 bis 2004 in den USA produziert und in zig Ländern zum Fernsehkult. Für die Sondersendung "Friends: The Reunion" standen 2021 alle sechs Hauptdarsteller noch einmal zusammen vor der Kamera.

(Agenturen, freizeit.at, kat) | Stand: 02.11.2023, 7:00

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