Y2K: Warum dieser Makeup-Trend der Gen Z Trost spendet

Die Ästhetik der Jahrtausendwende ist in Mode. Die schrillen Looks folgen einem psychologischen Phänomen.

Metallic Lidschatten, bunte Strähnen, zu Hörnern aufgezwirbelte Haare auf der Stirn, aufgeklebte Sternchen und Strass-Steine. Kommt euch das bekannt vor? Losgetreten wurde der - im Nachhinein etwas fragwürdige Look - wahrscheinlich von Mel B und den Spice Girls in den späten 90ern. Ganz nachvollziehbar ist es nicht mehr. Die gelb-blonden Haare und den sehr mädchenhaften Look von Paris Hilton um die Jahrtausendwende könnten auch damit zu tun haben.

Auf TikTok hat der Hashtag #Y2K über 4,8 Milliarden (!) Aufrufe - die Generation Z ist verrückt nach dem schrillen Look. Als eines der Icons des Moments gilt die Rapperin Meghan Thee Stallion.  

Besonders populär: blauer Lidschatten mit silbernem Glitzer á la Britney Spears - nur die Augenbrauen sind anders: 

Zweifellos hat die Free-Britney-Bewegung und die Isolation der letzten zwei Jahre zu einem Bedürfnis nach Nostalgie geführt. Her mit den guten, alten Zeiten - erst recht, wenn sie bunt und fröhlich sind. Modisch ist Bella Hadid hier an vorderster Front: Sie trägt Hüfthosen, bauchfreie Tops und Zick-Zack-Scheitel. 

Trend-Forscherin Marie-Michèle Larivée hat eine Theorie, warum sich die Gen Z so nach der Jahrtausendwende verzehrt. "In den letzten Jahren haben wir das Wiederaufleben von jedem Jahrzehnt hintereinander gesehen: Die 1960er, 1970er, 1980er und 1990er. Der modische Kreislauf schließt sich jetzt", sagte sie kürzlich gegenüber Vogue. "Jüngere Generationen sind nahezu besessen mit der Ästhetik aus Zeiten, bevor alles schlichtweg angsteinflößend wurde."

Brands mit Einfluss

Wer sich viel in der Beauty-Bubble auf Instagram und TikTok herumtreibt, kommt auch an gewissen Brands nicht vorbei, die den fröhlichen Look pushen. Die amerikanische Makeup-Queen Patt McGrath setzt auf starkes Pigment und schrille Farben. Kombiniert wird schamlos mit buntem Outfit und glitzerndem Haarreifen:

Nicht zu vergessen: Fendi Beauty von Rihanna und Urban Decay. Letztere Marke begann ihren Siegeszug mit den berühmten NAKED-Paletten im Jahr 2010. Damals waren die Farben noch natürlich und eine schöne Kombination aus matt und Schimmer. Heute setzt man auf intensive spacige Farben, die Laune machen: 

Urban Decay NAKED Cyber

©PR / Urban Decay

Es geht auch elegant

Dass sich der schrille Stil auch erwachsen präsentiert, ist eine natürliche Weiterentwicklung. Auf Red Carpets sieht man Anleihen des Looks in moderner Vision: 

 

Sandra Keplinger

Über Sandra Keplinger

Seit Sommer 2021 im KURIER Medienhaus, zuerst als Digital Producer für die Freizeit, jetzt im Audience Development tätig. Sie arbeitete als Foto- und Modechefin beim WIENER, schrieb über das Mode-Business in der DIVA und war CvD bei Falstaff.

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