Vorwürfe gegen Ökolabel von H&M und Zara

Kürzlich wurden Missstände bei einem vermeintlich "grünen" und fairen Ökolabel aufgedeckt. Mit dem Label schmücken sich unter anderem H&M und Zara.

Faire und nachhaltige Produktion. Das sollte eigentlich das Ökolabel "Better Cotton" signalisieren, das unter anderem Giganten wie Zara oder H&M für ihre Kleidung verwenden. Doch die Umweltschutzorganisation deckte nun auf, dass bei dem Label Missstände unter der Oberfläche lauern. 

Der Vorwurf: Die Baumwolle, die zertifiziert wurde, stammt teilweise aus abgeholzten Gebieten in Brasilien. In ihrer Recherche konnte Earthsight die Lieferketten zurückverfolgen, die auf eine scheinbar nicht besonders nachhaltige Produktion hindeuten. Offenbar beziehen die Hersteller der besagten Textilien in Asien die Baumwolle direkt von zwei problematischen Produzenten in Brasilien. Unter den vorläufigen Vorwürfen sind Korruption, Landraub und illegale Abholzung. Von den Produzenten gingen laut der Analyse insgesamt mehr als 800 Tonnen problematische Baumwolle an die Hersteller, die H&M, Zara, Pull&Bear, Bershka und viele weitere beliefern. 

Gegen Better Cotton gab es in der Vergangenheit bereits den Vorwurf durch die Umweltschutzorganisation Greenpeace, nicht vertrauenswürdig als Gütesiegel für die Zertifizierung von Kleidung zu sein. Das Unternehmen fungierte allerdings unterdessen weiter als einer der größten Zertifizierer für umweltfreundliche und faire Baumwollproduktion. Die für die Durchleuchtung zuständige Prüfstelle gab allerdings bis jetzt noch keine Auskünfte. Dazu forderte der Mutterkonzern Inditex der Marke Zara am Montag bereits mehr Klarheit von Seiten des Labels Better Cotton. Demnach warte Inditex seit mehr als einem halben Jahr auf die Ergebnisse einer internen Untersuchung von Better Cotton. Diese sei für Ende März versprochen und im August 2023 begonnen worden.

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