Ein neuer Trend erobert die Modewelt: Jetzt wird’s dämonisch

Nach dem Goth-Look à la Wednesday, folgen neue Stilvorbilder: Dämonen. Unheimlich oder doch unheimlich schick?

Kylie Jenner und andere Prominente zeigen sich derzeit ungewohnt düster in den sozialen Netzwerken. Mit dünnen, messerscharfen Augenbrauen und einer finsteren Miene posieren die Stars vor der Kamera – und die Fans lieben es. Grund für diese radikale Stilveränderung ist der gerade aufkommende Trend namens Sukkubus-Chic. Mit dem Megaerfolg der Netflix-Serie „Wednesday“ ist bereits der Goth-Look alltagstauglich geworden. Nun scheinen die Stars auszuloten, wo ihre Grenzen sind, auf der „dunklen Seiten“ der Fashion-Welt.

Sukkuben kennt man aus der Folklore. Sie sind verführerisch erscheinende Dämonen, die Männer in ihren Träumen becircen und im Schlaf den Samen rauben. Ähnlich verführerisch wollen auch die Trägerinnen des Dämonen-Looks sein.

Alles, was es neben einer dunklen Haarpracht, schwarzer Kleidung und Brauen wie wir sie aus den 90er-Jahren kennen, für einen gelungenen Auftritt als Sukkubus braucht, ist ein starrer, leicht nach oben gerichteter Blick beim Posing.

Das Magazin „Dazed“ vergleicht den Gesichtsausdruck mit dem bekannten Kubrick-Stare, den der Regisseur Stanley Kubrick in seinen Filmen verwendet. Das bekannteste Beispiel aus der Kategorie ist wohl Jack Nicholson in seiner Rolle in dem Horrorfilm „The Shining“.

Auch Luxusdesigner haben seit der „Wednesday“-Serie Gefallen an der dunklen Kluft gefunden und orientieren sich am Goth-Look. Aktuell sieht man den Trend in Kampagnen von Labels wie Versace oder Prada.

Wie fast jede Modeerscheinung besinnt sich auch der dämonische Trend auf vergangene Zeiten. Der Original-Look stammt von Angelina Jolie. Diese hat sich in den 90ern für ein Cover-Shooting der Zeitschrift „Elle“ in dunkler Kleidung mit verführerischem Blick ablichten lassen. 

Ein Styling, das heute von vielen Stars kopiert wird wie beispielsweise von Kylie Jenner. Auf Instagram postet die Influencerin Fotos von sich als Sukkubus-Chic und ihre Fans kommen aus dem Schwärmen nicht mehr raus.

Es scheint fast so, dass Trends wie „Vanilla Girl“, mit ihrem ästhetischen, perfekten Look und gesundem Leben, allmählich ausgedient haben. Sie machen Platz für eine neue Wahrnehmung von Schönheit, bei der Imperfektion in den Fokus rückt. 

Über Janet Teplik

Digital Producer bei freizeit.at. Nach dem Studium der Geschichte, Germanistik und Kunstgeschichte zog die gebürtige Deutsche nach Wien und studierte Publizistik und Kommunikationswissenschaften. Zuletzt war sie stellvertretende Chefredakteurin bei der MG Mediengruppe.

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