Studie: Warum aufgebrezelte Frauen nicht frieren

Trotz klirrender Kälte sieht man im Winter immer wieder Frauen in knappen Kleidern und offenen Schuhen. Warum ihnen scheinbar nicht kalt ist.

Ein kurzes Kleid, dünne Strumpfhosen und ein Mantel ohne Schal. Jeden Winter sieht man Frauen auf der Straße, die trotz ihres knappen Outfits selbst bei klirrender Kälte scheinbar nicht frieren. Welches Phänomen dahinter steckt, haben sich Forscher und Forscherinnen der University of Florida angesehen. Die Ergebnisse wurden im British Journal of Social Psychology veröffentlicht.

Nicht biologisch immun

Es handelt sich hierbei um ein psychologisches Phänomen. Mittels Fragebogen wurden 224 Frauen aus den USA befragt, die in einem Stadtteil unterwegs waren, der für das Nachtleben bekannt ist. Die Outfits der Befragten wurden mittels verschiedener Variablen kodiert und in Relation zu ihren Antworten gesetzt.

Das Ergebnis: Frauen, die einem gängigen Schönheitsideal viel Bedeutung beimessen, sind so stark mit ihrem Aussehen beschäftigt, dass Grundbedürfnisse an zweiter Stelle stehen. "Vom Korsett bis zur Shapewear, vom Füßebinden bis zu den Stöckelschuhen - die gesellschaftliche Norm wurde stets dem Komfort vorgezogen", sagen die Forschenden. Dass Frauen selbst im tiefsten Winter leicht bekleidet außer Haus gehen, sei kein Beweis dafür, dass diese biologisch immun gegen die Kälte sind. "Wenn Frauen sich in einem Zustand der Objektivierung befinden, sind sie sich ihres Hungers oder gar ihres Herzschlags weniger bewusst."

Die Studie biete eine Basis für weitere Untersuchungen zur Frage, ob es sich um eine Verweigerung von Kälteempfinden handelt - oder ein reduziertes Bewusstsein.

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