Schöne Aussichten: Das sind die Beautytrends 2022

Bunter Lidschatten wird wieder hervorgeholt, beim Friseur nach einem Wolf Cut gefragt und Parakresse-Extrakt geschmiert.

Trend 1: Naturwelle trifft Space Buns

Das Jahr 2022 wird hoffentlich nicht im Zeichen weiterer Lockdowns und somit geschlossener Friseur-Salons stehen. Was jedoch bleibt, ist das Bedürfnis nach Frisuren, die wenig Aufwand bedeuten – und auch einen verpassten Termin beim Profi verzeihen.

Coloriert wird zunehmend mit der Reverse-Balayage-Technik. Bei dieser werden nicht wie sonst die Längen mittels Freihand heller gefärbt, sondern die Ansätze etwas dunkler getönt, um zur Mitte hin etwas heller zu werden. Perfekt für Blondinen, die wieder zu Brünett übergehen wollen.

In Sachen Haarschnitt steht im neuen Jahr der Wolf Cut im Fokus. Vorne kürzer, hinten länger und mit sehr vielen Stufen versehen – Sängerin Billie Eilish ist bereits Fan.

Gestylt werden die Haare laut der Fotosharing-Plattform Pinterest bald immer öfter zu Space Buns. Die Popularität der zwei Dutts am Oberkopf (siehe rechts) sei im Jahresvergleich um 100 Prozent gestiegen. Wem das Styling zu lange dauert, kann zur natürlichen Haarstruktur zurückkehren. Gelockt, gewellt, von Natur aus glatt? 2022 ist das Jahr, um die eigene Natürlichkeit zu feiern.

Wer Lust auf verspielte Looks hat, probiert sich am Trend „Space Buns“ aus

©Getty Images/Vittorio Zunino Celotto/Getty Images

Der Vokuhila hat ein Update bekommen und heißt jetzt Wolf Cut. Verschiedene Längen treffen auf fransige Spitzen.

©Christine Wegscheider

Trend 2: Nachhaltigkeit wird forciert

Nicht nur in der Mode-, sondern auch Beautywelt ist die Verkleinerung des ökologischen Fußabdrucks eines der wichtigsten Themen für das Jahr 2022. Ganz oben auf der To-do-Liste vieler Marken steht die Reduktion von Verpackungsmüll. 
Haben in den vergangenen Jahren viele auf recycelbares Glas gesetzt, soll dieses von umweltbewusster Kundschaft zunehmend auch nachgefüllt werden. Auch hierzulande: Die österreichische Naturkosmetikmarke Susanne Kaufmann erweitert derzeit Stück für Stück das Angebot an Refill-Produkten. 
Beautyfans werden auch zunehmend auf sogenannte Waterless Beauty setzen. Wasser ist der Hauptbestandteil der meisten Kosmetika. Wird dieser weggelassen und z. B. mit Ölen ersetzt, bedeutet das kleinere Verpackungen, was die Schwere der Fracht verringert und somit auch den -Fußabdruck. Weiteres Plus: Feste Shampoos etc. sind sehr ergiebig.

Trend 3: Make-up wird wieder farbenfroh

Gigi Hadid: Glitzernde Augenlider in kräftigen Farbtönen.

©Instagram/gigihadid

Katie Jane Hughes: Knalliger, doppelt gezogener Eyeliner.

©Instagram/katiejanehughes

Die vergangenen zwei Jahre waren keine guten für die Make-up-Industrie. Während Hautpflege in Zeiten von Lockdowns massive Umsatzzuwächse verzeichnete, machte Social Distancing auch den Einsatz von Lidschatten und Lippenstift verzichtbar. 2022 wird es ein Comeback von Farbe im Gesicht geben – inspiriert von vergangenen Jahrzehnten. 
Star-Visagistin Katie Jane Hughes zeigt auf ihrem Instagram-Account, wie schwarzer Eyeliner im Stil der Achtzigerjahre aufgepeppt wird: Eine zweite Linie mit einem orangefarbenen Eyeliner sorgt für nostalgische Akzente. Wer nicht mit ruhigen Händen gesegnet ist, liegt mit Gigi Hadids Augen-Make-up im Trend. Das Topmodel zeigte sich jüngst mit pinkfarbenem Lidschatten getoppt mit Glitzerpartikeln.
Gleichzeitig zeichnet sich – ebenfalls coronabedingt – eine Trendwende in Sachen Flüssig-Foundation ab. Waren stark deckende Produkte für einen möglichst makellosen Effekt in den vergangenen Jahren sehr populär, wird 2022 das Jahr der Abdeckprodukte mit möglichst natürlichem Ergebnis. Zahlreiche Hersteller haben bereits für die kommenden Monate Lancierungen dieser Art angekündigt. 

Trend 4: Gamechanger gegen Falten

Obwohl der Begriff Anti-Aging zunehmend von Marketing-Abteilungen in Better Aging umgewandelt wird: In der Beautyindustrie dreht sich nach wie vor (fast) alles darum, wie die Bildung von Falten hinausgezögert werden kann – und wie bereits bestehende gemildert werden können. 
In den USA kündigt sich eine große Neuheit namens Daxi an. Ebenso wie bei Botox handelt es sich hierbei um einen Neuromodulator, jedoch mit einem großen Unterschied: Während Botox, je nachdem wie schnell es vom Körper abgebaut wird, ungefähr drei bis viermal pro Jahr gespritzt werden muss, hält Daxi die Fältchen rund sechs Monate lang in Zaum. Anfang 2022 soll es von der US-Behörde FDA final zugelassen werden. Der Markteintritt in Europa dürfte also auch nicht mehr allzu fern sein. 
Als natürliche Botox-Alternative rücken zunehmend kosmetische Inhaltsstoffe wie Spilanthol, das aus Parakresse gewonnen wird, in den Fokus. Es kann muskulär bedingte Mimikfältchen glätten. 
Auch das aus sechs Aminosäuren bestehende Argireline gilt als „Natur-Botox“, da es auf natürliche Weise die Signale schwächt, die die Gesichtsmuskeln zusammenziehen lassen. 

Maria Zelenko

Über Maria Zelenko

Seit 2015 beim KURIER. Schreibt seit über einem Jahrzehnt über alles, was die Mode- und Kosmetikwelt bewegt.

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