Schön schwitzen: Die größten Sportmode-Trends 2022

Warum Funktionalität der Kundschaft von heute nicht mehr ausreicht und welche technische Spielerei beim Work-out immer öfter dabei ist.

Würden Videorecorder noch vermehrt in Österreichs Haushalten stehen, hätte sich Jane Fonda in den vergangenen zwei Jahren wohl über den einen oder anderen Kauf ihres populärsten Fitness-Videos freuen können: 1982 trat die Schauspielerin mit ihrem „Jane Fondas Work-out“ einen Trend zu Training in den eigenen vier Wänden los – über 17 Millionen Mal wurde ihre Anleitung seitdem weltweit verkauft.

In den Neunzigerjahren begann das Schwitzen daheim wieder an Popularität zu verlieren: Man turnte lieber in einer Gruppe im Fitnessstudio oder zeigte sich in der Kraftkammer. Corona machte Schluss mit dem gemeinschaftlichen Aus-der- Puste-Kommen. „Durch die Pandemie stieg bei uns die Nachfrage nach Gewichtsmanschetten, Hanteln und Work-out-Bändern deutlich an“, sagt Andreas Müller, Sport-Einkäufer beim Wiener Department Store Steffl.

Komplettlook gefragt

Jetzt, wo der für viele gefühlt ewig dauernde zweite Corona-Winter endlich sein Ende gefunden hat, zieht es Sportbegeisterte zunehmend wieder nach draußen. Müller: „Das Interesse ist sehr breit gefächert: Es wird gewandert, Fahrrad gefahren und Tennis gespielt.“ Letztere Sportart zähle zusammen mit Golf derzeit zu den beliebtesten Kategorien bei Steffl.

Kein Umziehen nötig: Tennis-Look von Lacoste, der auch beim anschließenden Lunch  ausgeführt werden kann (bei Steffl erhältlich)

©CLEMENS BEDNAR

Bereits für Jane Fonda unerlässlich und heute wichtiger denn je: „Sowohl Frau als auch Mann wollen beim Sport gut aussehen“, beobachtet der Einkäufer. „Früher wurde der Frau das design-orientiertere Produkt angeboten, dem Mann das hochfunktionelle. Heute gleichen sich die Ansprüche an Sportbekleidung an. Besonders beliebt in dieser Saison sind Komplettlooks.“

©CLEMENS BEDNAR

Während der sogenannte Athleisure-Trend Design-Elemente aus dem Bereich der Fitnessbekleidung für die Alltagsmode neu interpretiert, ist umgekehrt immer mehr Sportmarken wichtig, dass ihre Teile nicht gleich nach dem Work-out ausgezogen werden müssen. „Trainingsbekleidung im Alltag zu tragen, ist in Skandinavien schon lange gang und gäbe“, weiß Müller. „Dort geht man mittags kurz aus dem Büro, um Yoga zu machen. Sportswear prägt das Straßenbild.“

Auch Schuhe müssen für die sportbegeisterte Kundschaft vielseitig einsetzbar sein: „Der Sneaker, mit dem ich morgens trainiere, kann auch abends zum coolen Outfit funktionieren.“

Exklusiv beim Steffl Department Store erhältlicher Salomon x Ciele Athletics-Sneaker  „Phantasm“

 

©Steffl

Trend zu Drohne

Funktionalität bleibe bei all dem Fokus auf Optik natürlich weiterhin zentrales Thema. Ultraleichte Materialien seien laut dem Steffl-Einkäufer ein großer Trend: „Alleine Arc’teryx konnte in den Jahren von 1998 bis 2016 das Gewicht seiner Alpha SV Jacke von 700 g auf nun 475 g reduzieren. Früher hatte man zum Skifahren eine Jacke, die man nur auf der Piste tragen konnte. Heute kann sie auch zum Fahrradfahren angezogen werden. Die Produkte sind über verschiedenste Sportarten hinweg einsetzbar.“

Was dem Sportfan von heute dann noch fehlt? „Actionkameras und Drohnen sind ein Riesentrend“, beobachtet Andreas Müller. „Viele wollen sich selbst beim Training filmen, um Erfolge festzuhalten und mit anderen zu teilen.“

Trendlook fürs Joggen: Shorts über Leggings

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Maria Zelenko

Über Maria Zelenko

Seit 2015 beim KURIER. Schreibt seit über einem Jahrzehnt über alles, was die Mode- und Kosmetikwelt bewegt.

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