Salzburger Festspiele: "Aluweste" von Kanzlergattin zieht Blicke auf sich

Bekanntlich geht es bei den Salzburger Festspielen nicht nur um hochgeistige Inszenierungen, sondern auch um den roten Teppich. Um das Blitzlichtgewitter. Um Sehen und Gesehen werden. Vor zwei Jahren erregte im Festspielsommer der Kurzhaarschnitt von Buhlschaft Verena Altenberger die Gemüter.

Altenberger erhielt sogar Zuschriften, dass lange Haare bei Frauen doch "Gott gewollt" seien. Es war ein kurzes Intermezzo.

Im Jahr darauf folgte eine spitze Diskussion in sozialen Medien um ein sogenanntes "Nipplegate" von Schauspielerin Mavie Hörbiger - die Frage, ob Frau im Jahr 2022 Brustwarze zeigen darf. Sie durfte und tat es.

Und auch diesen Sommer stehen die modischen Festspiele im Mittelpunkt: Dieses Mal dreht sich alles um das glänzende Outftit der Kanzler-Gattin Katharina Nehammer. Diese kombinierte zu einer schwarzen Bundfaltenhose eine kurz geschnittene Jacke in Silber - das Pailetten-Top changierte in Weiß, Silber und Schwarz. Funklende Statement-Ohrringe und ein dezentes Make-up komplettierten den Look.

Ein Stil-Fauxpas, wenn es nach einer österreichweit erscheinenden Tageszeitung geht: Von "Aluweste", "wandelnder Rettungsdecke" bzw. "Schutzanzug eines Hochofen-Arbeiters" ist die Rede.

Diese Kritik kann freizeit-Mode-Kolumnistin Isabella Klausnitzer nicht nachvollziehen: "Um den Mode-Stresstest zu bestehen, vertrauen Politiker-Gattinnen gerne auf ihre heimischen Lieblings-Designer. Kathi Nehammer trägt bei offiziellen Anlässen fast immer Kreationen des austro-türkischen Modedesigners Atil Kutoglu. Nehammer ist nicht der klassische, schwarze Kostüm-Typ. Sie ist gerne ein bisschen unkonventioneller."

Auch First Lady Doris Schmidauer, die bei der Eröffnung der Festspiele in einer roten Robe erschien, setzte auf ihren vertrauten Ausstatter: "Die Gattin des Bundespräsidenten trägt seit Jahren ausschließlich Femme Maison, ein kleines, feines Wiener Label. Designerin Franziska Fürpass-Kermani und Schmidauer bevorzugen unaufgeregte, zurückhaltende Schnitte und setzen gerne auf Farbe."

Laut der freizeit-Stilexpertin zeigen die Salzburger Festspiele wieder einmal, "dass die Outfits von Politikerinnen und Politikern sowie deren Partnern und Partnerinnen oftmals mehr Aufmerksamkeit generieren als die Veranstaltungen selbst". "Wie bei der Eröffnung gestern zu sehen war, ist die mediale Geschmackspolizei im Dauereinsatz", so Klausnitzer.