Auktion in Hong Kong

Prinzessin Diana, Westwood und Co.: Begehrte Altkleidersammlung

Kleidungsstücke von Prominenten erzielen immer wieder Rekordsummen. Demnächst werden Outfits zweier britischer Stilikonen versteigert.

Schulterfrei, Tüllrock, übersät mit Diamantsternen: In diesem Abendkleid besuchte Prinzessin Diana am 1. Oktober 1986 die Musicalpremiere von "Das Phantom der Oper" in London. Ihre Kinder waren klein, ihre Ehe noch halbwegs intakt und sie selbst auf dem besten Weg, die größte Stilikone ihrer Generation zu werden. Fast 20 Jahre nach ihrem Tod sind Dianas Kleider und Kostüme ein Stück Modegeschichte – auch jene nachtblaue Robe von Murray Arbeid, die sie nach der Musicalpremiere noch zu drei weiteren Anlässen trug.

Ende Juni wird das heute legendäre Abendkleid für erhoffte 400.000 Dollar den Besitzer wechseln. Zusammen mit anderen Kleidern, Schuhen und Hüten von Diana sowie Kleidung von Wallis Simpson und Queen Victoria kommt es in Los Angeles unter den Hammer.

Prinzessin

Drei der Diana-Roben wurden von der Prinzessin selbst kurz vor ihrem Tod im Jahr 1997 verkauft, erzählt Martin Nolan, Chef des Auktionshauses Julien’s, das die Versteigerung durchführt. Die Idee stammte damals von Prinz William, sagt Nolan: "Er ermutigte seine Mutter dazu, um Spenden für ihre liebsten Wohltätigkeitsorganisationen zu generieren."

Auch dieses Mal soll der Erlös dem guten Zweck dienen (nämlich der britischen Muskeldystrophieforschung). An Versteigerungsgegenständen mangelt es jedenfalls nicht, sagt Nolan. Nachdem Julien’s im Vorjahr an Kleid der Princess of Wales um einen Rekordpreis und mehr als das Doppelte des Listenpreises versteigerte, meldeten sich viele Besitzer von Diana-Erinnerungsstücken beim Auktionshaus. Aber wer sind die Interessenten, die Hunderttausende Dollar für ein altes Kleid ausgeben? "Investoren, Museen, Royalisten, Fans", sagt Nolan. Der "Diana-Faktor" ziehe mehr denn je, durch den Serien-Hit "The Crown" wurde auch die Generation TikTok auf den Stil der ewigen Prinzessin aufmerksam.

"Kleidungsstücke von berühmten Persönlichkeiten werden heute als Kunstwerke betrachtet", sagt Nolan. Ein Beispiel ist das Glitzerkleid, in dem Marilyn Monroe einst "Happy Birthday" hauchte: Es wurde um 4,8 Millionen Dollar versteigert. Kurt Cobains ungewaschener "MTV-Pullover" vom legendären Unplugged-Konzert war einem Fan 334.000 Dollar wert.

Punk

Auch Lady Di ist ein gutes Investment, führt Nolan aus. "Durch die Werte, die sie vorgelebt hat, und weil sie die Mutter des künftigen Königs von England ist, wird Diana immer wichtig für die Menschen und die britische Monarchie sein. Einen Hut oder ein Paar Schuhe von ihrem Leben und ihrer Karriere zu besitzen, hilft, ihre Erinnerung am Leben zu halten."

Fast zeitgleich kommen in London die Kleider einer anderen Fashion-Queen unter den Hammer. Vivienne Westwood starb am 29. Dezember 2022 als eine der einflussreichsten britischen Modedesignerinnen aller Zeiten. So wie Diana nutzte sie ihre Stimme für humanitäre Zwecke. Vor allem Menschenrechte, Umwelt- und Tierschutz lagen Westwood, die mit dem Österreicher Andreas Kronthaler verheiratet war, auf dem Herzen.

Auktionen

Vivienne Westwood

Mehr als 200 Teile sind von 14. bis 24. Juni bei Christie's (King Street, London) zu sehen. Die Auktion findet am 25. Juni statt

Prinzessin Diana

Die Kleider sind derzeit in Hongkong ausgestellt. Am 27. Juni werden sie versteigert

Weltrekord

1,1 Millionen Dollar war einem anonymen Bieter ein in den 80ern von Diana getragenes Abendkleid des Designers Jacques Azagury wert - ein Rekord

So fließen auch die Erlöse der Westwood-Auktion in Organisationen wie Amnesty International, Ärzte ohne Grenzen, Greenpeace und ihre eigene Vivienne Westwood Foundation. Versteigert werden "einige der wichtigsten, ikonischsten Looks, die sie während der letzten vier Jahrzehnte ihres Lebens entworfen und getragen hat", heißt es vom Auktionshaus Christie’s. Dazu zählt ein üppiges Korsettkleid aus Taft in Taupe und ein Kleid in charakteristischer Punk-Optik aus der "Propaganda"-Kollektion aus dem Jahr 2005. Mitte Juni können die Stücke in London begutachtet werden.

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