Stilvoll zur stillen Nacht: Das tragen Modesigner am Heiligen Abend

Die Wahl des Outfits am Heiligen Abend beschäftigt auch Österreichs Designer. Sie verraten, wofür sie sich entscheiden und welche Tradition zu Weihnachten nicht fehlen darf.

„Weihnachten muss in Wien stattfinden“, sagt Designer Arthur Arbesser, der seit zehn Jahren in Mailand lebt. Während der Corona-Pandemie schaffte er es einmal nicht nach Hause. „Wegen des Lockdowns konnte ich nicht nach Wien fliegen. Ich verbrachte den Heiligen Abend mit Freunden, die alle in Mailand gestrandet waren. Der Abend hatte eine gemütliche Tragik, aber bei diesem einen Mal soll es auch bleiben“, so Arbesser, der in Wien-Hietzing aufgewachsen ist. 

Er feiert traditionell mit seinen Eltern und der Familie seines Bruders. Es wird gesungen  – natürlich mit Vorliebe falsch – und es geht festlich zu, auch in Sachen Mode. Arbesser: „Meine Eltern haben es an diesem Abend gern eleganter. Also folge ich ihrem Wunsch was sich in geputzten dunklen Schuhen, Hemd und Sakko übersetzt. Ich gestehe: Für die Krawatte bin ich zu faul.“

Arthur Arbesser feiert mit seinen Eltern und wirft sich zum Fest in ein Hemd.

©Kurier/Jeff Mangione

Geliebte Traditionen 

Auch die in Berlin lebende Modedesignerin Marina Hoermanseder kehrt jedes Jahr zu Weihnachten nach Wien zurück, um mit ihren Eltern und der Familie ihrer Schwester zu feiern. Gewohnte und geliebte Traditionen werden dann gemeinsam zelebriert. „Es muss immer Engelshaar an der Tür hängen und wir essen selbstgebeizten Lachs. Zur Nachspeise gibt es Bratapfel mit Vanillesoße.“  Wegen der Kinder – Hoermannseder hat eine dreijährige Tochter namens Lotti und wurde im September zum zweiten Mal Mutter des kleinen Fritz – darf es dann auch mal gemütlicher zugehen. „Wir lieben auch die amerikanische Tradition, den zweiten Weihnachtstag  komplett in unseren Pyjamas zu verbringen.“ Am Heiligen Abend steht aber alles im Zeichen der Festlichkeit bei Familie Hoermanseder: „Ich liebe Glitzer und Pailletten. Aber meist bin ich mehr damit beschäftigt, alles andere  als mich selbst zu dekorieren“, scherzt die Designerin. 

Marina Hoermanseder mit Tochter Lotti und ihrem Partner Paul. Am liebsten verbringt sie den zweiten Weihnachtstag in amerikanische Christmas-Pyjamas.

©Privat

Festlich, aber bequem 

Auch Designerin Michel Mayer hat gewisse Ansprüche an ihre Kleidung zum Fest: „Mein Outfit  muss edel sein, darf gerne auch glitzern, sollte aber  trotzdem bequem ausfallen.“ Sie feiert traditionell  mit ihrer Familie bei ihren Eltern in Niederösterreich. Heuer hat sie sich für eine blaue Seidenbluse aus ihrer Kollektion mit gerafften Ärmeln und einer dazu passenden weiten Hose entschieden.

Michel Mayer will es edel, aber bequem: Deshalb wählt sie Bluse und weite Hose.

©Michel Mayer

Weihnachten im Wiener Chic

Für Designerin Susanne Bisovsky, die heuer die Ballettkostüme für das Neujahrskonzert gestaltet hat, muss es zu Weihnachten elegant zugehen. „Natürlich ziehen wir zu den Feiertagen etwas Besseres an und das wünschen wir uns auch von unseren Gästen“, so die Erfinderin des Wiener Chic. Sie hat sich für ein Porzellanshirt aus ihrer Kollektion entschieden. Am meisten wünscht sich Bisovsky Schnee zu Weihnachten. „Dann gehen wir in den Wald und warten dort aufs Christkind. Danach am liebsten in den Cobenzl, so wie er früher war“, sagt die Retro-Liebhaberin. Doch  Bisovskys Wunsch nach weißen Weihnachten wird sich heuer leider nicht erfüllen.

Susanne Bisovsky trägt das Porzellanshirt ihres Labels. 

©Atelier Olschinsky

Über Brigitte Biedermann

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