Das Revival der Socken zwischen Haute Couture und Street-Style
Lange galten sie als No-Go unter dem Christbaum, jetzt sind Socken und Strümpfe wieder in. Designer setzen auf Muster und edle Wolle.
Kaum ein Weihnachtsgeschenk polarisiert mehr als die Socke. Darf man oder darf man nicht? Besonders wenn es sich um Socken mit Mustern von Weihnachtsmännern, Tacos und Dinosauriern handelt: Ist das angemessen, lustig – oder einfach nur peinlich?
Warum die große Socken-Diskussion jährlich ausgelöst wird, erklärt sich auch aus winterlichen Schuhtrends. Was stylt man am besten zu zarten Mary Janes, derben Loafern oder „ugly“ Sneakern? Ist es wirklich einfallslos, den Liebsten Strümpfe zu schenken?
„Nein“, sagt Imageberaterin Eva Köck-Eripek. „Heute werden sie als praktisches Accessoire gesehen, vor allem wenn es sich um hochwertige oder kreative Socken mit speziellen Designs handelt. Diese Socken zeugen, werden sie bewusst und überlegt für den Beschenkten ausgesucht, von Individualität und Ideenfreude und machen sie zu einem geschätzten Geschenk.“
Star der Winteroutfits
Zurück geht dieser neue Hype auch auf die Generation Z, die mit Postings in den sozialen Medien das Sockenstyling zum Thema machte. Auf der Copenhagen Fashion Week, bekannt für gemütliche Scandi-Styles, wurden Socken zum heimlichen Star der aktuellen Winteroutfits. Von groben Stricksocken über klassische Röhrensocken bis hin zu Mesh- und durchsichtigen Socken und Kniestrümpfen, etwa bei Prada, Dolce & Gabbana und Sacai, waren sie das Tüpfelchen auf dem I.
Bei Filippa K wurden transparente Strümpfe etwa bis zum Knie hochgezogen und mit wadenlangen Röcken und Mules kombiniert. Während Argyle-Wollsocken, etwa bei Baum Und Pferdgarten sowie klassisch bei Burlington, wie Retro-Accessoires einer „The Royal Tenenbaums“-Verfilmung wirken.
Auch der Trend, weiße Socken zu tragen, ein Look der 2010er-Jahre, den sich etwa der amerikanische Sänger und Schauspieler Usher abschaute, hält sich ziemlich gut in der kalten Saison. Grob gestrickte Socken begleiten uns sogar bis ins Frühjahr, zeigen uns aktuelle Kollektionen von Designern, etwa bei Chanel Cruise in Pink und Weiß. Dank dem gemütlichen Hygge-Trend aus Skandinavien, gilt es als chic, Socken zu schenken. Vorausgesetzt, sie sind schick und hochwertig.
Und wie sieht es mit den verrückten „funny socks“ aus? Auch der bunte Sockentrend ist kein No-Go mehr. „Eine Studie der Harvard Business School belegt, dass Menschen, die sich bewusst von der Norm abheben wollen, mit höherem Status und Kompetenz assoziiert werden“, sagt Eva Köck-Eripek. „Sie werden von anderen positiv wahrgenommen und zeigen damit Selbstbewusstsein. Der kreative Ausdruck in Form von auffälligen Socken wird als Zeichen von Mut und origineller Individualität interpretiert.“ Dass die Accessoires ziemlich begehrt sind, zeigt sich auch anhand der vielen Socken-Kollektionen sämtlicher Marken und auch hochwertiger Brands. „Ein persönlicher Stil lässt sich aber nicht nur durch kreative Socken erzielen“, rät die Imageberaterin, „sie sollten zum restlichen Outfit passen.
von Falke
Transparente Kniestrümpfe
Von Baserange bei Kitsch Bitch Sight Store
Overknee-Kniestrümpfe
von C&A
Cosy Scandi-Look
Es muss sofort erkennbar sein, das gilt auch für weiße Socken in Badeschlapfen, dass es sich dabei um ein Modestatement handelt und nicht um ein ungewolltes Fashion-Hoppala“.
Socken-Charaktere
Wer den richtigen Socken-Code kennt, kann beim Schenken nichts falsch machen. So tragen Millennials, wie etwa Olivia Wilde, ausschließlich kurze „Ankle Socks“. Die Generation Z, etwa Hailey Bieber, setzt auf Röhrensocken, die man hochziehen kann – oder auch auf Kniestrümpfe. Und Männer kann man nun endlich mit hochwertigen Gute-Laune-Socken beschenken – schließlich zeigt sich David Beckham auch gerne edel besockt in Sandalen.
von Jakes bei Peek & Cloppenburg
X-Mas Socken
von tezenis
X-Mas Socken
von Calzedonia
Minnie-Mouse
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