Austro-Model Nadine Mirada: So war meine Paris Fashion Week backstage

Das österreichische Topmodel Nadine Mirada war bei der Paris Fashion Week zu Gast. Hier schildert sie exklusiv ihre Highlights und Enttäuschungen.

Von Hermès über Loewe und Valentino bis Christian Dior und Yves Saint Laurent: Als die Pariser Modewoche vergangene Woche zu Ende ging, hatten die spannendsten Designer der Welt ihre neuen Kollektionen präsentiert. Der Einfluss der Veranstaltung ist immens: Hier wird am Laufsteg gezeigt, welche Fashiontrends in der nächsten Saison angesagt sein werden. Wie die Modeschöpfer diese in Szene setzen, bestimmt Frühjahr und Sommer 2025. 

Das inspiriert. Die ganze Stadt wird zum Laufsteg. Und zieht viele Stars an. Supermodel Kate Moss kam genauso wie Daniel Craig, James Bond außer Dienst, Sänger Lenny Kravitz, "Jurassic Park"-Star Jeff Goldblum, Society-Queen Kylie Jenner, oder die Oscar-Gewinnerinnen Gwyneth Paltrow und Natalie Portman

Immer top gestylt: Topmodel Nadine Mirada bei der Paris Fashion Week

©PAT DOMINGO

Auch das österreichische Topmodel Nadine Mirada war live vor Ort dabei. Die Linzerin zierte bereits viele Titelblätter, ist seit Jahren das Gesicht mehrerer Kampagnen der US-Luxusmarke Guess und modelte etwa für Victoria’s Secret. Dieses Jahr war Mirada nicht am Catwalk, sondern als Zuschauerin bei der Fashion Week (und in Begleitung des Wiener Fotografen Pat Domingo). Mehrere Tage tauchte sie ein in den Flair und Wirbel der Modewoche, die Paris jedes Jahr in Ausnahmezustand versetzt. Wir haben Mirada um ihre Highlights und Eindrücke der Modewoche gebeten.

Die aufregendste Show, die ich gesehen habe

Der Couture Designer Phan Huy aus Vietnam und seine Show, in der er seine Mode für kommenden Frühling/Sommer vorgestellt hat, haben mich am meisten beeindruckt. Ich war zum ersten Mal bei einer seiner Shows. Präsentiert wurde sie in einem wunderschönen Ambiente in einem Pariser Palais. Gezeigt wurden feminine, florale, einzigartige Designs. Sehr hochwertige, luxuriöse Einzelstücke. Großartige Kreationen, sowohl vom Material als auch vom Schnitt. Ich hatte die Ehre, hier in der Front Row sitzen zu dürfen und konnte somit wirklich jeden Look aus nächster Nähe betrachten.

Das waren die schönsten Styles für mich

Die tragbarste, schönsten Mode dieses Jahr für mich hatte das Label Akris: schlichte Designs für jeden Tag in wunderschönen Nude-Tönen. Sehr hochwertige, zeitlose Mode. Besonderes ins Auge gestochen sind mir die Mäntel. Selbst bin ich ein großer Miu Miu-Fan und arbeite daran, diese Show selbst mal laufen zu können. 

Diese Trends konnte ich mir abschauen

Grundsätzlich lasse ich mich sehr gerne von Trends inspirieren. Jedoch denke ich, dass nicht alles für jeden passt und auch wirklich tragbar umsetzbar ist. Daher ist es für mich noch immer das Wichtigste, sich selbst wohl zu fühlen und das zu tragen, was seine eigene Persönlichkeit unterstreicht und man sich nicht verkleidet fühlt. Man muss definitiv nicht jeden Trend mitmachen. 

Mein größtes Learning

Der Pariser Verkehr ist grundsätzlich schon sehr zeitraubend. Aber zur Fashion Week ist es noch einmal schlimmer. Da kann es sogar einmal eine Stunde dauern, um vier Kilometer voranzukommen. Da ich ein sehr pünktlicher Mensch bin, kann das tatsächlich schon mal stressig werden! Zum Glück ging es allen anderen genauso und die Shows fangen meistens mit einer kleinen Verspätung an.

Mirada: "Man muss nicht jeden Trend mitmachen"

©PAT DOMINGO

Diese Stars habe ich getroffen 

Natalie Portman, als sie gerade auf dem Weg zu einer Show war. Sie machte einen sehr freundlichen und sympathischen Eindruck, versprühte Hollywood-Glam in Paris. Lucien Laviscount habe ich am Weg zum Kilian-Event gesehen, wo er ein Shooting mit Pat Domingo hatte, die beden verbindet seit Beginn seiner Karriere eine enge Freundschaft. Kein Star könnte derzeit besser nach Paris passen als er. 

Wer die Serie "Emily in Paris" gesehen hat, verbindet sein Gesicht natürlich sofort mit klassischen Filmszenen in Frankreich. Barbara Palvin habe ich vor der Stella McCartney-Show getroffen. Ich finde ihre natürlich Ausstrahlung toll. 

Was mich enttäuscht hat

Enttäuscht ist vielleicht das falsche Wort, aber was mir aufgefallen ist: Normalerweise laufe ich ja selbst seit Jahren in Paris am Catwalk. Dieses Jahr durfte ich die Shows auch mal von der anderen Seite, nämlich aus dem Publikum betrachten. Dabei ist mir aufgefallen, dass wirklich fast niemand die Show mit bloßen Augen sieht, sondern jeder durch sein Smartphone - finde ich schade! 

Damit hätte ich nicht gerechnet

Wie viele Fans die Paris Fashion Week tatsächlich hat! Jeder will einen Blick auf die neuesten Kollektionen, Designer, Models und Celebrities erhaschen. Während der Fashion Week ist Paris im Ausnahmezustand.

Alexander Kern

Über Alexander Kern

Redakteur KURIER Freizeit. Geboren in Wien, war Chefredakteur verschiedener Magazine, Gründer einer PR- und Medienagentur und stand im Gründungsteam des Seitenblicke Magazins des Red Bull Media House. 12 Jahre Chefreporter bzw. Ressortleiter Entertainment. Schreibt über Kultur, Gesellschaft, Stil und mehr. Interviews vom Oscar-Preisträger bis zum Supermodel, von Quentin Tarantino über Woody Allen bis Jennifer Lopez und Leonardo DiCaprio. Reportagen vom Filmfestival Cannes bis zur Fashionweek Berlin. Mag Nouvelle Vague-Filme und Haselnusseis.

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