Die neuen Westernboots rocken zwischen Saloon- und Disco-Style
Rechtzeitig zum Flashback in die 1990er-Jahre, kommen auch die Cowboyboots wieder. Wer sie trägt und wie man sie stylt.
Howdy! Lust auf den Cowboy-Style, aber keine Zeit für einen Schnellkurs in Sachen Reiten, Zaun-Bauen und Steak-Grillen? Kein Problem, denn heute kann sich jeder mühelos den Nimbus von Cowboy und Western-Girl überstreifen. Mit Stiefeln. Die klassischen Boots feiern seit längerem ein Comeback und erobern international die Catwalks. So setzen die Modedesigner jetzt erstmals neben dem casual Country-Look auf ein neues Westernstiefe mit Glamourl-Genre – den Disco-Stiefel, der in Gold, Silbermetallicleder und bunten Pailletten, passend zum Comeback der Mode im 1990er-Jahre Stil, einen glamourösen Auftritt hat.
Warum die Outfits von Old Shatterhand zurück sind? Wahrscheinlich ist es der Gedanke an unberührte Natur, Goldrausch, Abenteuer und Landleben, die Modedesigner wie Ralph Lauren oder Molly Goddard in die neu aufgelegten Cowboyboots und Western-Kleider hineininterpretieren.
Auch die weißen Spitzenkleider der Saloon-Damen sind im Sommer ein Trend und erinnern nicht mehr an das Klischee des Wilden Westens aus dem 18. Jahrhundert, sondern kommen in neu adaptierten hippen Schnitten wieder.
Cowboy Mythos & Disco-Feeling
Der einfache Cowboyboot mit schrägem Absatz und spitzer Kappe bleibt ein echter Evergreen. Das Motto „These Boots Are Made for Walkin'“ sagt alles – denn sie sind superbequem. Ursprünglich in mehreren Schichten aus dickem Rindsleder handgefertigt, mit einem höheren Absatz, der das Durchrutschen durch den Steigbügel verhindern sollte, wurden die Boots unter Hosen getragen, daher kommt auch der Begriff Bootlegcut bei Jeans.
Die funktionellen Arbeitsschuhe waren in Mexiko noch im 18. Jahrhundert meist mit Farben oder Fellen der jeweiligen Ranch verziert. Ein guter Schuster konnte damals bis zu 12 Paar Stiefel pro Monat anfertigen. Erst ab dem 19. Jahrhundert wurde das Design modisch aufbereitet, als Hollywood den Mythos „Cowboy“ in unzähligen Western verfilmte, in denen sich heldenhafte Cowboys um hübsche Saloon-Damen in Volantkleidern bemühten.
Später eigneten sich amerikanische Country-Sängerinnen den bequemeren Cowboylook an, und kamen mit Westernblusen, Jeans, Cowboyboots und -hut auf die Bühne. Diesen Sommer machen Designer wie Philipp Plein oder Ganni ihre Cowboyboots bereit für die Disco. Sie bringen mit Nieten sowie glänzendem Leder in Gold und Silber die Zeiten des Goldrauschs perfekt ins Heute und blicken dabei ironisch zurück in die 1990er-Jahre, ein wahres Fashion-Eldorado.
Dass die derben Reitstiefel aus Amerika Dauerbrenner sind, zeigen Stilikonen von Lady Diana bis Kendall Jenner. So trug Prinzessin Diana 1989 zu Blazer, Baseballcap und weißen Jogginghosen Cowboystiefel mit Applikationen aus Schlangenleder.
Auch Musikikone Madonna trug 2000 gleich den kompletten Countrymusic-Style, mit Hut, Westernbluse und Stiefeln – für ihr Video „Don’t Tell Me“. Chiara Ferragni zeigte sich in verträumter weißer Western-Spitze und Ankle-Boots bei der Pariser-Fashion-Week.
Kendall Jenner trug während der Mailänder Fashion-Week ein Modell aus türkisem Leder, die es aktuell in der Sommerkollektiuon von Ganni gibt.
So stylt man Westernboots
Der Allrounder ist nicht schwer zu kombinieren, egal ob als Ankle-Boot oder kniehohes Modell. Denn der Style des Schuhs ist einfach schon Zitat genug, und passt als Statement-Piece einfach überall dazu. Nach wie vor werden sie zu Kleidern, besonders schön heuer zu Blumenprints, zu Jogginghosen, Röcken und Shorts getragen.
Besonders stylisch wirken schwarze Boots zu weißen Kleidern im Western-Style oder auch zu schlichten modernen Schnitten, wie etwa die der österreichischen Designerin Sophia Moser, die mit ihrem Label Armargentum schicke handgenähte Kleider aus reiner Baumwolle mit raffinierten Smoke-Details in der Sommerkollektion zeigt.
Werden Bikerjacken oder weit geschnittene Sakkos dazu kombiniert, wird der Look frech und avantgardistisch. Wer auf glitzernde Disco-Modelle setzt, sollte eher Minikleider (aber besser ohne Strumpfhosen) oder weite Hosen im Joggingschnitt dazu tragen, das wirkt hipp.
Trend-Spotting:
Die weißen handgesmokten Baumwollteile des Labels Armargentum,
werden per Hand in Salzburg genäht und sind untereinander perfekt kombinierbar.
Die Teile oben sind online auch über Reyerlooks erhältlich.
Schön dazu passen die schwarzen Ankle-Boots von IRO.
Günstige Boots mit Kaktus-Applikationen gibt es aktuell bei Zara, sowie weitere Cowboy-Styles. Schön dazu: Enge Kleider mit weiten Sakkos.
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