Kreatvies Neujahrs-Ballett: Arthur Arbesser in Höchstform
Bereits zum 2. Mal hat der Wiener Designer Arthur Arbesser das Neujahrskonzert im ORF mit Kostümen fürdas Wiener Staatsballetts ausstaffiert.
Das erste Mal waren seine Kostüme beim Neujahrskonzert 2019 zu sehen. Sie wurden für ihre jugendliche Frische und Originalität sehr gelobt. Kein Wunder, dass Karin Veitl vom ORF im April 2021 erneut an Arthur Arbesser herantrat und ihn fragte, ob er die Tänzerinnen und Tänzer des Wiener Staatsballetts auch heuer wieder mit seinen Ideen ausstaffieren wolle. Der in Mailand lebende Wiener sagte begeistert zu. Liebt der junge Modeschöpfer es doch, neben seiner unverkennbaren Alltags-Garderobe auch Opern- und Theater-Kostüme zu entwerfen.
Arbesser: „Es war schon beim ersten Mal so eine positive Erfahrung. Aber ich bin damals sehr spontan und fast ein bisschen naiv an die Sache herangegangen. Diesmal stand mir mit Martin Schläpfer, dem seit 2020 neuen Leiter des Wiener Staatsballetts ein weltberühmter Vollprofi als Choreograph gegenüber. Und ich hatte auch schon mehr Erfahrung. Es war eine tolle Teamarbeit.“
Vor dem ersten Treffen im April war Arbesser durch Schönbrunn marschiert, um Ideen zu sammeln. Steht die ORF-Ballett-Produktion doch unter dem Motto „Weltkulturerbe“. Daher wird man die Tänzerinnen und Tänzer zum Walzer „Tausend und eine Nacht“ von Johann Strauß Sohn in den Schloss- und Gartenanlagen von Schönbrunn inklusive Gloriette tanzen sehen. Beim zweiten Auftritt am 1. Jänner 2022 unter Dirigent Daniel Barenboim gibt es Konkurrenz durch das „Ballett der weißen Hengste“ – acht prächtige Lipizzaner-Hengste und ihre Bereiter – zur Nymphen-Polka von Johann Strauß.
Arbesser: „Es war Martin Schläpfer wichtig, dass ich voll verstehe, um was es ihm geht. Er hat die Rollen, aber auch die Charaktere der Tänzerinnen und Tänzer wunderbar und individuell genau, ganz präzise beschrieben. Das sind sinnliche, feinfühlige, interessante Menschen, die sich der Gesamtvision unterordnen müssen. Es war extrem schön, diese Charaktere zu unterstreichen.“
Im Mai lieferte Arbesser seine Skizzen ab. Auch bei der Auswahl der Stoffe redete Schläpfer mit. Man traf sich dann in der Mitte. Arbesser: „Er wollte es zunächst nur dunkel. Ich konnte dann doch ein bisschen Farbe und Muster unterbringen.“ Ende Juni gab es die ersten Anproben der Kostüme, angefertigt von der Wiener Theaterwerkstatt Art for Art. Für Arbesser „magische Momente“. Gedreht wurde im September.
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