New Classics: Warum Luxusuhren-Hersteller auf Altbewährtes setzen

Bei vielen Uhren gehört der Klassiker zur DNA, weshalb renommierte Hersteller ihre klassischen Modelle zeitgemäß weiterentwickeln, flankiert von spannenden Geschichten.

Ah, ein echter Klassiker! Die oft gebrauchte Phrase ist selbst schon ein Klassiker und als solche schnell zur Hand. Auf Uhrenhersteller und deren Fabrikate trifft sie sogar wörtlich zu. Denn niemand versteht es derart gut, Geschichte anschaulich zu „archivieren“, indem man sie in Form neuer Modelle Uhrenliebhabern ums Handgelenk legt – ohne dabei den Mythos dahinter zu zerstören. 

Nachfolgemodelle klassischer Uhren bedürfen daher besonderer Behutsamkeit, im Design, in der Technik. Da gilt es, ganz vorsichtig an den Schräubchen zu drehen. Uhrengeschichte ist auch Firmen-, Industrie- und Stilgeschichte. Gar nicht so einfach, die Balance zwischen gestern und heute zu wahren. Keiner weiß das besser als der Schweizer Designer Alfredo Häberli, der jüngst für Rado die „DiaStar“ neu interpretiert hat. Kenner wissen: Das ist jenes Modell, das vor 60 Jahren als erste kratzfeste Uhr Geschichte geschrieben hat. 

V.l.n.r.: Chopard, Glashütte Original, Omega, Patek Philippe, Breitling, IWC, Vacheron Constantin

©iStock/Hersteller
Chopard

Das Image eines „Offiziers und Gentlemen“ verkörpert die edle „L.U.C XPS 1860 Officer“: 40-mm-Horlogerieuhr mit nur 3,3 mm hohem Automatikwerk, Boden im Offiziersstil zum Öffnen. Limitiert. € 36.400

Glashütte Original

Es grünt so grün. Die Mondphasenuhr „PanoMaticLunar“ mit grün-schwarzem Lackzifferblatt, 40-mm-Rotgoldgehäuse, Automatikwerk mit 42 Std. Gangreserve ist schon weihnachtlich eingestellt. Ab 21.000 €

Omega

Seit 1994 ist die „De Ville Prestige“ der Inbegriff klassischen Designs. Nun erhält die Kollektion ein Upgrade mit einer Fülle neuer Modelle, darunter diese „Prestige“, 34 mm, Gelbgold mit Diamantlünette. € 21.700

Patek Philippe

Auch die Ikone „Nautilus“ mit Zeigerdatum, Mondphase, Gangreserveanzeige zeigt sich in neuer Eleganz: in Roségold, mit braunem „Sonnenschliff“-Zifferblatt, Automatikwerk. Ca. € 82.100

Breitling

Nahezu 80 Jahre nach ihrer Einführung anno 1943 feiert die „Premier“-Linie mit Premium-Chronographen samt Tourbillon ein meisterhaftes Revival, darunter die „Premier B 21 Chronograph Tourbillon 42 Léon Breitling“ in Rotgold. € 56.000

IWC

IWC Schaffhausen begrüßt das Chinesische Neujahr 2023 im Tierkreiszeichen des Hasen mit der „Portugieser Automatic 40 Edition Chinese New Year“ in Edelstahl. 500 Stück. € 8.700

Vacheron Constantin

Präsentiert mit der „222“ die moderne Version eines Highlights aus den 70ern: 37 mm, Gelbgold, mit Malteserkreuz, Sichtboden, Manufakturwerk. € 78.000

Zum Jubiläum gibt es nun ein Sondermodell im Redesign von Häberli und weitere schöne Exemplare mit farblich interessanten Zifferblättern. „Es war eine schöne, aber nicht unbedingt einfache Aufgabe, weil man, wie im Fall der ,DiaStar’, eben eine gewaltige Vorgeschichte vor sich hat und diese behutsam mit viel Bescheidenheit angehen muss.“
Mit einer interessanten Vorgeschichte kann auch die neue Seiko „Prospex Automatik Alpinist Rock Face“ aufwarten. So lange der Name, so sportlich die Historie dahinter. Das Ursprungsmodell wurde anno 1961 eingeführt. Es wurde dazumal speziell für asiatische Bergforscher und -steiger entwickelt, die im gebirgigen japanischen Gelände wanderten – auf Japanisch „Yamaotoko“ – „Alpinisten“ – genannt. Die ersten Modelle hatten ein recht einfaches Kaliber mit 17 Jewels und Handaufzug. Es gab zwei Farben für das Zifferblatt: Schwarz und Weiß, sowie ein spezielles Band, in das der Modellname eingraviert war. Die Uhr war von Anfang an ein „Gipfelstürmer“, wurde alleine im Lancierungsjahr 1961 sechsmal neu aufgelegt. Im Laufe der Zeit hat Seiko das Erfolgsmodell behutsam angepasst, die Farben, Merkmale sowie das Design jedoch nur geringfügig verändert. Trotz der Anpassungen ist der Wiedererkennungswert hoch. Zur Freude der Fans dieser Uhr gibt es seit diesen Tagen ein limitiertes Sondermodell, das Seiko speziell für den europäischen Markt gestaltet hat. Die Automatikuhr erinnert in der Farbgebung an die mächtigen Felswände japanischer Gebirge. Ausgestattet mit Automatikwerk, Kompassring und Leuchtmarkierungen ist die Uhr, von der es lediglich 3.000 Stück geben wird, ein verlässlicher Begleiter in den Bergen.

V.l.n.r.: Union Glashütte, Rado, Seiko, TAG Heuer, Longines, Wempe x Breitling, Zenith

©iStock / Hersteller
Union Glashütte

Bringt die dritte Inkarnation des „Belisar Chronograph Mondphase“ heraus. Die neuen Modelle sind sportlicher und um die Ziffernblattfarbe  Anthrazit erweitert. Automatikwerk UNG-25.S1, 65 Std. Gangreserve. € 3.350

Rado

1962 schrieb die „DiaStar“ als erste kratzfeste Uhr Geschichte. Pünktlich zum 60. Jubiläum der Uhr präsentiert Rado eine Neuinterpretation von Alfredo Häberli sowie drei weitere Modelle mit bunten Zifferblättern: in Blau, Grün oder, wie im Bild, in Anthrazit. € 1.530

Seiko

Die neue Prospex Alpinist „Rock Face“, exklusive Limited Edition für Europa, schreibt die Abenteuerstory der Uhr aus 1961 fort. Näheres  im Haupttext. € 939

TAG Heuer

Die prestigereiche „Carrera  Year of the Rabbit“ , 44 mm, Automatik-Chronograph, widmet sich dem chinesischen Neujahr. 500 Stück. € 6.750

Wempe x Breitling

Wempe startet seine neue Signature Collection mit einer Fliegerikone: dem „Navitimer B01 Chronograph 43“ von Breitling in Edelstahl/Indigoblau mit Goldapplikationen. 200 Stück, ab € 8.650 

Longines

Zum 190. Jubiläum präsentiert Longines drei exklusive 40-mm-Zeitmesser der „The Longines Master Collection“ – in Edelstahl, in 18 kt. Gelb- und Roségold. Letztere sind exklusiv bei Uhrmachermeister Hübner erhältlich. Ab € 11.450

Zenith

Die „Defy Skyline“ schöpft ihre Inspiration aus der DNA ihrer Vorgängermodelle der 60er. Das neue 3-Zeiger-Edelstahlmodell besticht durch Design, blaues Zifferblatt und El Primero Automatikwerk. Ca. € 8.300

So wie dieser Zeitmesser spielen nahezu alle Uhren, die wir an dieser Stelle vorstellen, mit ihrer zeitgeschichtlichen Kompetenz. Breitling huldigt etwa mit neuen Ultra-Premium-Chronographen der „Premier“-Kollektion seinen Gründern Léon, Gaston und Willy Breitling. Und Hamilton gelingt mit der „Railroad Pocket Watch“, einer Taschenuhr, ein besonders charmanter Zeitsprung.

V.l.n.r.: Oris (mintfarbenes Ziffernblatt), Tissot (blaues Ziffernblatt), Hamilton, Swatch, Norquain

©iStock/Hersteller
Oris

Die beliebte„Aquis Date“-Taucheruhr ist die Basis für  drei neue farbenfrohe 36,5-mm-Edelstahlmodelle, unter anderem in  softem Seafoam Green. € 2.220

Tissot

Ein blaues Wunder ist die „Seastar 1000 Professional Powermatic 80“ mit 80 Std. Gangreserve. Sie ist bis 300 Meter wasserdicht, somit für Abenteuer wie geschaffen. Und das blaue Zifferblatt sorgt für maritimes Feeling. € 415 

Hamilton

Gegründet 1892  in Pennsylvania, zelebriert der Uhrenhersteller nun sein 130-jähriges Bestehen. Dazu lanciert Hamilton eine Neuauflage der „Railroad Pocket Watch“, Hommage an die Ursprünge der Marke und ihre Rolle in der Eisenbahngeschichte. Edelstahlmodell mit weißem Zifferblatt, roten 5-Minuten-Markierungen, Handaufzug. € 1.495

Swatch

Mit dem neuen Wiener Pop-up Swatch Store in der Kärntnerstraße 16 gibt es für Moon-swatch-Fans eine weitere Anlaufstelle. Inspiriert von der legendären Omega Speedmaster, die am Mond war, hat Swatch elf begehrenswerte Modelle geschaffen, wie dieses: „Mission to Uranus“. € 260

Norqain

Von Vintage inspiriert, gefällt die „Freedom 60“ mit ihrem gewölbten Saphirglas, dem Retroband und Diamantindexen am Ziffferblatt. € 1.970

Cordula Puchwein

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