K-Pop, Männerröcke, "Das wüste Land": "Dior Mania" bei der Modewoche
Robert Pattinson und Gwendoline Christie trugen T.S. Eliots Gedicht vor. Kreativdirektor Jones huldigte Yves Saint Laurent.
Geht es nach Diors Herrenmode-Kreativdirektor Kim Jones, ist das neue Trend-Accessoire 2023 ein Gedichtband. Seine Kollektion, die am Freitag im Zuge der Herren-Modewoche in Paris vorgestellt wurde, war von T.S. Eliots Gedicht "Das wüste Land" aus dem Jahr 1922 inspiriert.
Die Modenschau fand in einem Gebäude am prächtigen Place de la Concorde statt. An den Eingängen drängten sich über Tausend kreischende Modefans, die einen Blick auf ihre Lieblingsstars erhaschen wollten, wobei einige im chaotischen Verkehr fast ihr Leben riskierten: unter anderem Ex-Fußballer David Beckham, Model Naomi Campbell oder die Mitglieder der koreanischen K-Pop-Band BTS, J-Hope und Jimin.
Vom Wasser inspiriert
Im Inneren liefen die Models vor riesigen Leinwänden, auf denen die Schauspieler Robert Pattinson und Gwendoline Christie in Nahaufnahmen T.S. Eliots Gedicht vortrugen, das nach dem Ersten Weltkrieg geschrieben wurde.
Gezeigt wurde Kleidung mit einer Verbindung zu den Wasserthemen von "Das wüste Land" (genauer gesagt, zu Durst und Ertrinken): gelbe Fischerjacken, Fischerhüte, Schwimmwesten und vom Segelsport inspirierte Teile.
Neben der literarischen Inspirationsquelle warf Jones auch einen Blick zurück auf die Geschichte von Dior selbst. Yves Saint Laurent kam als 21-Jähriger nach dem Tod von Christian Dior 1958 zu der Marke, ein Wendepunkt in der Modewelt. Jones ließ sich von Saint Laurents erster Damenkollektion für das Haus inspirieren, die die Kontraste zwischen maskulin und feminin und zwischen britischer Schneiderei und Couture widerspiegelt.
Jones griff auch die fließenden Formen für seine geschlechtsneutrale Präsentation auf: Männerröcke, aufgeknöpfte Anzüge, raffinierte weiße Strickpullover mit abgeschnittenen Ärmeln, die wie ein Poncho flatterten. Einige Teile, wie ein maritimes Matrosenoberteil, wurden direkt aus dem Archiv von 1958 entnommen.
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