Gut angezogen ohne langes überlegen: modische Männer setzen auf Co-ords
Welches Oberteil passt zur Hose? Kombi-Sets, Zweiteiler im einheitlichen Stil von Top und Hose, sind smarte Sommerbegleiter.
Der Sommer kommt, zumindest sind wärmere Frühlingstage im Anzug. Damit zeigen sich natürlich auch die ersten modischen Stil-Blüten. Auch Trends in der Männermode spielen wieder mit, selbst wenn einiges schon altbekannt ist, wie zum Beispiel die guten klassischen Anzüge.
Diese Zweiteiler, bei denen Top und Hose im gleichen Stoff das bewirken, was für das tägliche Business geeignet ist – nämlich Kompetenz und Verlässlichkeit zu versprechen – sind Vorbilder für ihre modischen Abbilder, die sogenannten Co-ord-Kombis von sportlich bis casual. Die neuen Co-ord-Anzüge der Saison eignen sich, wie übrigens auch fast alle anderen Co-ord-Kombis zwischen Freizeit-Look und Sport-Style, für Büro und Alltag, vorausgesetzt man trägt etwas darunter.
Denn sämtliche Modedesigner, von Fendi über Etro bis Emporio Armani, schickten die Business-Class heuer ohne Anzugshemd auf den Catwalk.
Manchmal durften die Models zwar ein Hemd darunter tragen, das war dann aber bis zum Nabel aufgeknöpft, oder noch besser, gar nicht erst zugeknöpft.
Bauch- und brustfrei ins Büro? Wohl eher doch nicht, zumal viele der neuen Anzüge aus Stoffen gefertigt sind, die an Freiheit und Freizeit denken lassen: weite Leinenhosen und luftige Schlabbersakkos zeigten sich am Laufsteg genauso wie knallbunte Zweiteiler.
Auch smarte Anzüge im Stil der 1980er-Jahre, mit Schulterpolstern und den ikonischen Tailoring-Schnitten etwa von Thierry Mugler, neu aufgelegt in Kooperation mit H&M, sind wieder da. Auch bei Mugler liefen die Models zwar nicht barfüßig, aber dafür blankbäuchig über den Spring-Summer-Catwalk. Ein Stil, der wohl eher in Saint Tropez oder Biarritz ankommt – bei einer Strand-Party.
Entscheidet man sich also für den klassischen Anzug im Sommerlook, stylt man am besten ein einfaches weißes Shirt darunter, das passt zum Sommertrend der luftigen Zweiteiler, ohne dass man sich bauchfrei zeigen muss.
Bürotauglich zeigt sich der Business-Co-ord heuer auch als Denim-Zweiteiler, unisex in Schwarz etwa bei Miu Miu – Miuccia Prada ergänzt den Ton-in-Ton-Look mit einer lässigen unifarbenen Weste darunter.
Was Co-ords bedeutet
Woher der Look eigentlich kommt? Es ist ein Stil, der viele Namen hat – vom klassischen „Anzug“ über Set oder Kombi-Mode – und der immer wieder in neuen Varianten auftaucht. Man versteht darunter Outfits, bei denen mindestens zwei, manchmal auch drei Teile aus dem gleichen Material und in der gleichen Farbe gewebt sind.
Donatella Versace oder Virgil Abloh für Off-White nahmen sich etwa an der New Yorker Streetwear von Basketballern und Musikern ein Beispiel und setzten den Zweiteiler als sportliche Kombination aus Trainingsjacke und -hose um.
Solche trendigen bunten Jogger-Hoodie-Kombinationen zeigen sich diesen Sommer etwa bei Emporio Armani, Etro oder Gucci. Manchmal sind die Muster nicht nur auf Streetstyle und Graffiti gebrandet, sondern unifarben gehalten und werden damit bürotauglich.
Zumindest vermitteln sportliche Co-ords im Business-Alltag mehr Kompetenz als blanke Haut unter Anzügen. Paul Smith ließ sich diesen Sommer von der englischen Kunstszene der 1980er-Jahre inspirieren und zeigt eine sportliche Neuinterpretation der klassischen Tailoring-Silhouetten der Herrenschneiderei.
Lockere Shirts aus Karostoff werden zu übergroßen Bermudas und einem Kurzmantel aus dem gleichen Material kombiniert. Sollte es draußen zu heiß werden, wird der Mantel oder der Blazer ganz entspannt um die Taille gebunden. Dank des einheitlichen Musters sieht das trotzdem ordentlich aus.
Auf feine Stoffe und einen sportlichen Schnitt setzt auch Bogner Sport, dessen Zweiteiler fast zu schön sind, um nur draussen in der Natur getragen zu werden. Der Co-ords-Trend ist ideal für den Sommerurlaub, denn die meisten Styles paaren sich mit kurzen Hosen und sind aus leichten, knitterfreien Stoffen.
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