Gilded Glamour: Welche Bedeutung hinter dem neuen Trend-Stil steckt
Es ist das Thema der Met Gala und wird Promis in Korsetts und Satin zeigen. Alles zu Gilded Glamour und warum der Stil nicht unumstritten ist.
Wer in das Motto der Met Gala 2022 eintauchen will, sieht sich am besten "Zeit der Unschuld" an. Die Modeparty des Jahres, die von Vogue Chefin Anna Wintour veranstaltet wird, hat als Dresscode "Gilded Glamour" angegeben.
Es ist der Stil des "Vergoldeten Zeitalters" (Gilded Age) im Osten der USA am Ende des 19. Jahrhunderts - eine Ära, in der auch der Kultfilm "Zeit der Unschuld" spielt mit Winona Ryder und Michelle Pfeiffer in den Hauptrollen.
Der Begriff "Gilded Age" wurde von Mark Twain geprägt und beschreibt die wirtschaftliche Blütezeit in den USA nach dem Sezessionskrieg.
Reichtum zeigen
Damals waren Kleider in der Upper Class New Yorks vor allem eines: Ausdruck von Reichtum. Der Stil kann also als dekadent beschrieben werden und ist nicht unumstritten, geht es doch hauptsächlich darum, sein Vermögen zur Schau zu stellen.
Je mehr, desto besser lautete das Motto. Durch die damals neuen Webmaschinen war es den wohlhabenden Damen möglich, schnell zu mehr Kleidern zu gelangen.
Der opulente Stil mit viel Schmuck, Rüschen und Accessoires scheint aber nicht nur durch das Thema der Met Gala wieder in Mode zu kommen.
Neue vielgelobte Serie
Schon im Jänner startete auch eine neue Serie mit dem Titel "The Gilded Age" von den Machern von "Downton Abbey" auf HBO - ab 22. April wird sie auf Sky hierzuland zu sehen sein. Cynthia Nixon aus "Sex and the City" und Christine Baranski aus "The Good Fight" sind in der vielgelobten Historienproduktion mit von der Partie.
Hier streiten sich eingesessene wohlhabende Familien mit Neureichen um Macht und Ansehen. Die Charaktere haben reale Personen als Vorbild. Es ist der Aufstieg der Vanderbilts, Goulds and Rockefellers.
Es geht ums Ansehen
Dekadente Maskenbälle mit mehr als 1000 Gästen wurden damals gefeiert (Vanderbilt Ball 1883). Einer der Produzenten erklärt die Zeit: "Damals in die Oper zu gehen, war ein soziales Schlachtfeld. Es ging darum, wo du sitzt, was du trägst – und vor allem, wer dich dabei gesehen hat.“
Kein Wunder also, dass die Mode von äußerst großer Bedeutung war. Seide, Samt, Fransen, Spitze - alles wurde gerne in einem Kleid verpackt. Hüte waren angesagt, ebenso wie tiefe Ausschnitte und Juwelen.
Auch Korsetts gehörten noch zum Alltag der Damen, auch wenn es immer öfter auch Freizeitkleidung für Sport wie Tennis gab. Fellmäntel und Tüllkleider waren der Dresscode für die Oper.
Wer jetzt an die Serie "Bridgerton" denkt, liegt nicht ganz falsch - sie spielt jedoch Anfang des 19. Jahrhunderts in England, die Kleider sind um einiges dezenter als in der Gilded Ära.
So wenig alltagstauglich diese Kleider heute sind, wird das eine oder andere Detail aber wohl auch bald im Street Style von Modeikonen zu finden sein, zumindest aber beeinflusst es auch Red Carpets und elegante Veranstaltungen abseits der Met Gala, die am 2. Mai stattfinden wird.
Kommentare