Warum Camilla Parker Bowles neuer Style trotzdem für Kritik sorgt
Couture und schicke Kleider – Camilla zeigt sich stilsicherer denn je. Als Geburtstagsgeschenk zu ihrem 75iger, widmete Ihr Vogue das Cover.
"Camilla Parker Bowles dürfte sich in schlammigen Wellington-Stiefeln wohler fühlen als in schmuckvollen Stilettos und Abendkleidern“, mokierte sich noch 2005 die New York Times über den Stil der damaligen Langzeit-Liebe von Prinz Charles. Bieder, altmodisch und unchic lauteten noch die netteren Kommentare über ihren derben Country-Look. Doch schon bei ihrer Hochzeit mit Prinz Charles im selben Jahr zeigte sich Camilla in ungewohnt schicker Couture.
Mit einer Hutkreation von Philipp Treacy und einem traumhaften Seidenensemble vom Designerteam Robinson-Valentine. Und drei Jahre später, zu einem Auftritt von Take That in der Royal Variety Performance, trug die Nonkonformistin ein Statement-Kleid aus drapiertem, dunkelblauem Taft von Modedesignerin Vivienne Westwood, der Queen of Punk.
Hat die Yellow-Press Camillas Stil etwa zu Unrecht jahrelang kritisiert? Der amerikanische Modekritiker Richard Blackwell, berühmt und berüchtigt wegen seiner jährlichen Listen über die am schlechtesten gekleideten prominenten Frauen, bezeichnete Camilla darin sogar als „Duchess of Dowdy“, „Die schäbige Herzogin“. Diese Zeiten scheinen vorbei zu sein, Camilla wird heute von der Brit-Press fast liebevoll „The über cool royal“ genannt.
Als Charles „Secret Lover“ musste sie früher eben ihren Stil genauso im Hintergrund halten wie sich selbst.
So kürte sie das Modemagazin Tatler bereits vor zwei Jahren zur „Queen of Style“. Und hieß es noch vor kurzem, Camilla Parker-Bowles sei eher „Horse & Hound“ als Vogue, belohnte jetzt die Brit-Vogue Camillas neuen Modeauftritt in einem kobaltblauen Bruce-Oldfield-Kleid sogar mit dem aktuellen Juli-Cover, als passendes Geschenk zu ihrem 75. Geburtstag.
Bei diesem Fotoshooting bewies die Herzogin von Cornwall sogar Humor. „Es tut mir leid, dass sie eine alte Fledermaus wie mich fotografieren müssen“, sagte sie zum Fotografen vor dem Shooting. Überhaupt scheint Camilla endgültig in ihrer Rolle angekommen zu sein. Schließlich bestätigte Queen Elisabeth auch ihre Stellung als zukünftige Queen Consort.
Kritik trotz neuen Styles
Die Jahre der Ächtung sind zwar genauso vorbei wie ihre Modesünden, etwa als Camilla 2010 in einem übergroßen Pelzhut im Russen-Stil gesichtet wurde. Aber die Ehefrau von Prinz Charles kann es offenbar noch immer nicht allen Recht machen, obwohl sie mittlerweile auf Designer wie Dior, Fiona Clare, Christopher Kane und neuerdings Max Mara setzt. So erntete sie erneut heftige Kritik, als sie vor zwei Jahren mit einer Brosche gesichtet wurde, die eine Umarbeitung von Prinzessin Dianas Halskette war. Die Brosche wurde aus Dianas Smaragd-Halskette geschmiedet, die sie 1986 bei ihrem Besuch im Wiener Burgtheater trug. Offensichtlich ein No-Go für die Öffentlichkeit.
Dabei ist es unter den Royals üblich, wertvollen Familienschmuck immer wieder umarbeiten zu lassen. Doch Camilla denkt offensichtlich nachhaltig. Denn sie recycelte sogar ihr Brautkleid und zog es, umgearbeitet, mit anderen Accessoires, zwei Jahre später für die Nationalversammlung in Wales wieder an.
Und soeben borgte die Duchesse einen Seidenmantel von Gatten Prinz Charles von Designer Yahya Al Bishri aus, für den Besuch beim Queen‘s Platinum Jubilee Konzert in London - was den Modeschöpfer etwas erstaunte, seine Kreation aus der Männerkollektion an einer Dame zu sehen. Modische Emanzipation eben.
Kommentare