Bye, bye Dezentes: Die wichtigsten Schmucktrends im Herbst 2021

Diese Saison steht im Zeichen von klobigen Ringen, mit Logos verzierten Armbändern und extralangen Ohrgehängen.

„Was zum Geier trägt Angelina Jolie da an ihrer Lippe?“. Kommentare wie dieser fluteten Anfang vergangener Woche den Kurznachrichtendienst Twitter. Grund war der Auftritt der Schauspielerin bei der Premiere ihres neuen Marvel-Films „Eternals“. Jolie hatte sich zu ihrem dezenten, schulterfreien Abendkleid für ein recht außergewöhnliches Schmuckstück entschieden: Zwischen Lippe und Kinn klemmte ein sogenannter Chin Cuff, eine Art Kinnmanschette. Entworfen wurde er von US-Designerin Nina Berenato, die dank ihrer prominenten Kundin über Nacht weltweit bekannt wurde.

Ob Angelina Jolies extravagante Kinndekoration zum nächsten großen Schmucktrend wird, sei dahingestellt. Der Auftritt zeigt jedoch, dass nach einer langen Phase, in der Schmuck aufgrund von Lockdowns und Maskenpflicht eine eher untergeordnete Rolle spielte, die Lust auf Statement-Stücke wieder zu steigen scheint.

Mehr ist mehr

Ein Blick auf die aktuellen Kollektionen zeigt, dass diese Saison ganz im Zeichen von auffälligem Schmuck steht. Schwere Ketten werden im Lagenlook getragen, Ohrringe hängen bis zu den Schultern und klobige Ringe werden gleich in mehrfacher Ausführung an einer Hand getragen. Wem das noch immer zu dezent ist, bleibt noch mit dem Logo großer Modehäuser verzierter Schmuck. Oder das Ausprobieren eines einstigen Stil-Fettnäpfchens: Gold und Silber werden jetzt mutig miteinander kombiniert, anstatt strikt getrennt.

Die wichtigsten Trends im Überblick

Trend 1: Gold trifft Silber

Ketten-Layering, also das Tragen von mehreren Ketten übereinander, war bereits vergangenes Jahr großes Trendthema. Heuer darf es weiterhin ein wenig mehr rund um den Hals sein – und vermehrt in Form von unterschiedlichen Materialien. Zahlreiche Designer entwerfen bereits Stücke, die aus einem Mix aus Gold und Silber bzw. Weißgold bestehen. Wer nicht extra investieren will, kann bereits Vorhandenes nach Lust und Laune miteinander kombinieren.  

Alexander McQueen

©Alexander McQueen

Trend 2: Lust auf Logos

Auf Pullovern, Kappen und Schmuck feiern auffällige Logos als Hommage an die Neunzigerjahre derzeit ihr Comeback. Prada zeigte auf dem Laufsteg Ohrringe in Form des ikonischen Triangolo, das berühmte doppelte C war am Geschmeide zahlreicher Models von Chanel zu sehen. Styling-Tipp: Keinesfalls mit anderen Logo-Kreationen kombinieren, sondern beim restlichen Outfit Zurückhaltung walten lassen.  

Prada

©Prada

Trend 3: Ringe en masse

In den vergangenen Saisonen war unter Schmuck-Fans das Ring-Stacking beliebt: Mehrere dünne Ringe wurden übereinander getragen. Gleich in mehrfacher Ausführung wird Schmuck auch heuer an der Hand zur Schau gestellt, jedoch in Form von verschiedenen klobigen Ringen. Erlaubt ist, was gefällt: Materialien sowie unterschiedliche Steine können querbeet miteinander kombiniert werden. Am besten ins Restaurant ausführen: Für stundenlanges Tippen auf der Tastatur ist der Trend nichts. 

Ports 1961

©Ports 1961

Trend 4: XXL-Ohrringe

Länge ohne Breite. Ohrringe und Mund-Nasen-Schutz vertragen sich bekanntermaßen nicht besonders. Dementsprechend stiefmütterlich wurde dieses Segment zuletzt von den Designern behandelt. Jetzt sind die außergewöhnlichen Ohrgeschmeide wieder zurück – und zwar länger denn je. Diesen Herbst dürfen sie bis zu den Schultern reichen und machen sich zu Rollkragenpullovern ebenso gut wie zum schicken Oberteil.

Nanushka

©Pierre Ange Carlotti
Maria Zelenko

Über Maria Zelenko

Seit 2015 beim KURIER. Schreibt seit über einem Jahrzehnt über alles, was die Mode- und Kosmetikwelt bewegt.

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