Die außergewöhnlichsten Luxus-Stores weltweit

Wenn der Gang ins Designergeschäft langweilig ist, lohnt es sich, einen Blick auf diese Läden zuwerfen. Luxus-Stores, die einmalig sind.

Luxus-Marken überraschen in den letzten Jahren nicht nur mit ausgefallenen Kollektionen, sondern setzen auch auf kreatives Marketing. Besonders einfallsreich zeigen sich dabei einige Brands bei der Wahl ihrer Geschäfte.

Ob plüschige rosa Pop-Up-Stores, Jurte oder futuristische Hochhäuser – Louis Vuitton und Co. wissen, wie man sich in Szene setzt. Welche spektakulären Luxus-Stores es gibt und wo sie sich befinden, lest ihr hier.

Ein altes Schwimmbad – Hermès, Paris

In der Pariser Rue de Sèvres hat der Luxus-Handtaschen-Hersteller Hermès seine Boutique in ein ehemaliges Schwimmbad verbaut. Auch wenn sich das Geschäft von außen nicht sonderlich vom Stadtbild abhebt, ein Blick ins Innere verrät, warum es zu den außergewöhnlichsten Luxus-Stores gehört. Denn der Architekt Denis Montel hat den Innenraum mit Holzskulpturen ausgestattet, die ein einmaliges Design ergeben. Eröffnet wurde der Shop 2010.

Das Bourdon House – Dunhill, London

Was von außen den Anschein eines ganz normalen Einfamilienhauses macht, ist in Wirklichkeit eine exklusive Adresse für Herrenbekleidung in London. Kleidung, Lederwaren und Accessoires der britischen Luxusmarke Dunhill füllen die sich über drei Etagen erstreckenden Räumlichkeiten. Das Haus wurde im georgianischen Baustil errichtet und steht mit seiner symmetrischen Gliederung ganz im Zeichen des Rückbezugs auf die klassische griechische und römische Architektur.

Minimalistischer Flagship-Store – Dior, Seoul

Dieses Bauwerk in Seoul stammt aus dem kreativen Kopf des Architekten Christian de Portzamparc. Für den eher unauffälligen Dior-Flagship-Store setzt der französische Bauherr auf weiße Fassaden und gerade Linien. Eröffnet wurde das Geschäft im Juni 2015. Im Rahmen des Openings lancierte Dior eine eigene Kollektion an Accessoires, die nur in der Boutique zu erwerben waren.

Der Taschen-Verkaufsautomat – Jacquemus, Paris

Mit einer ausgefallenen Idee kam auch die Luxus-Brand Jacquemus daher. Für den Launch ihrer neuen Taschen Le Bambino Long eröffneten sie einen „Jacquemus 24/24“-Pop-Up-Store, der einem Verkaufsautomaten nachempfunden wurde. So hatten die Pariser die Möglichkeit, die Tasche Tag und Nacht zu kaufen. Die Besonderheit dabei: Der Innenraum ist genau so rosa gehalten wie das Äußere der Mini-Boutique. Der Pop-Up-Store existiert inzwischen nicht mehr, doch sein Antlitz wird in Erinnerung bleiben.

Ein Pop-Up-Store mit Plüsch-Balenciaga, London

Im Frühjahr 2022 verlegte die Luxus-Marke Balenciaga in seinem gesamten Store in der Londoner Mount Street pinkfarbenes Fell. Grund dafür war der Launch der Le Cagole Tasche. Anlässlich ihrer Präsentation beschmückte die Luxusbrand den gesamten Store ausschließlich mit Accessoires und dem ikonischen Taschenmodell.

Futuristische Baukunst – Louis Vuitton, Ginza

Dieses Werk moderner Baukunst steht in Tokyos Shopping- und Entertainment-Bezirk Ginza. Das holografische Gebäude ist eine Kreation des japanischen Architekturstudios Jun Aoki & Associates. Der glänzende Louis Vuitton-Store erstreckt sich auf sieben Etagen, dessen Räumlichkeiten vom Architekten Peter Marino designt wurden. Er hat das maritime Äußere auch auf den Innenraum übertragen. So hängen etwa riesige Quallen von der Decke, die vereinzelnd Räume in ein blaues Licht tauchen.

Ein Store in der Jurte – Louis Vuitton, St. Moritz

In der Schweiz hat sich Louis Vuitton für den Verkauf seiner Skimode etwas Besonderes einfallen lassen. Inmitten des alpinen Ferienorts St. Moritz wurde ein Pop-Up-Store in eleganter Jurte-Version mit Blick auf das Bergpanorama eröffnet. Besuchen kann man diesen noch bis 10. April 2023. Der Innenraum erinnert dabei an ein gemütliches Wohnzimmer: weiche Polstermöbel, ein offener Kamin und helle Farbnuancen sorgen für ein wohliges Gefühl beim Shoppen.

Was man bedenken sollte...

Spektakuläre Pop-Up- oder Flagship-Stores sind mit Sicherheit für den eigenen Brandauftritt hilfreich und verschaffen Aufsehen. Vor allem in Zeiten von Social Media und der ewigen Suche nach ungewöhnlichen Fotokulissen, können diese auffälligen Aushängeschilder die Markenwahrnehmung positiv beeinflussen. Allerdings scheint sich der Fokus beim Einkaufen zu verschieben: Weg vom eigentlichen Produkt, hin zum Shoppingerlebnis in Gänze. So reicht es nicht mehr aus, nur qualitativ hochwertige Produkte anzubieten. Die Kunden wollen mehr. Sie wollen ihren Kauf erledigen und im besten Fall eine einzigartige Erinnerung mitnehmen. Wie aufregend die Fashionwelt diesbezüglich auch sein mag: Alles hat Grenzen. Irgendwann werden auch außergewöhnliche Gebäude den Reiz verlieren. Welche kreativen Ideen sich die Luxusbrands dann einfallen lassen, wird die Zeit zeigen. Wir werden auf jeden Fall dabei sein und ein Auge darauf werfen.

Über Janet Teplik

Digital Producer bei freizeit.at. Nach dem Studium der Geschichte, Germanistik und Kunstgeschichte zog die gebürtige Deutsche nach Wien und studierte Publizistik und Kommunikationswissenschaften. Zuletzt war sie stellvertretende Chefredakteurin bei der MG Mediengruppe.

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