Woran man auf Social Media erkennt, dass sich der Partner trennen will
Forscher haben herausgefunden, dass sich das Ende einer Beziehung schon vorab in Social Media Postings erahnen lässt.
Wem schon einmal das Herz gebrochen wurde, der weiß: Liebeskummer gehört zu den schlimmsten Gefühlen der Welt. Wir ziehen uns zurück, brechen bei der kleinsten Kleinigkeit in Tränen aus - kurzum, ein Beziehungsaus wirkt sich auf unser gesamtes Verhalten aus. Das passiert laut Wissenschaftlern der US-amerikanischen University of Texas aber nicht erst zum Zeitpunkt der Trennung, sondern schon wesentlich früher.
1 Million Posts untersucht
In den Wochen beziehungsweise Monaten vor dem tatsächlichen Ende wirkt sich die scheiternde Partnerschaft bereits auf unser Verhalten und unsere Sprache auf Social Media aus. Das fanden Psychologen der University of Texas in einer großen Studie heraus. Sie untersuchten dafür mehr als eine Million Posts von rund 6800 Usern auf der Social Media-Plattform Reddit - ein Jahr bevor und nachdem sie auf Reddit von ihrem Beziehungsaus erzählten.
Die Sprache verändert sich
Aber welche Kriterien untersuchten die Wissenschaftler, um zu diesem Schluss zu kommen? Ausschlaggebend war vor allem die Sprache. Laut den Psychologen änderte sich im Schnitt drei Monate vor der eigentlich Trennung die Ausdrucksweise der User. Konkreter: Sie verwendeten viel häufiger die Pronomen "ich" und "wir". Der Kontext spielte dabei keine allzu große Rolle. Es war demnach egal, ob sich die Nutzer über ihre Beziehung oder andere Themen austauschten.
Es wirkt so, als würde die Trennung schon das Leben der Menschen beeinflussen, bevor sie eigentlich passiert ist.
Je näher das Beziehungsaus rückte, desto häufiger verwendeten die Reddit-Nutzer Personalpronomen. Woran das liegt? Die Wissenschaftler sind der Ansicht, dass man kurz vor einer Trennung stärker über sich selbst nachdenkt und reflektiert. Über die Sprache drücken wir demnach unser Innenleben aus. Die Forscher verglichen dieses Verhalten mit Menschen, die an einer Depression leiden. "In so einer Situation konzentrieren sich Menschen vorrangig auf sich selbst und können sich nicht so auf andere einlassen", ergänzt Seraj.
Ganze zwölf Monate dauerte es, bis die User wieder zu ihrer "Alltagssprache" zurückfanden und die Forscher weniger Personalpronomen in ihren Posts fanden. Eine ähnliche Beobachtung machten die Psychologen auch bei Menschen, die gerade eine Scheidung durchlebten. Das "Ich" rückte nach einem derartigen emotionalen Umbruch auch in der Sprache ganz klar in den Fokus der Betroffenen. Die gesamte Studie wurde im Fachmagazin "Proceedings of the National Academy of Scienes" publiziert.
Fazit der Psychologen: Nach einer Trennung zur eigenen seelischen Gesundheit besser eine Social Media Pause nehmen.
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