Ginger
Libido-Booster

Ingwer als Aphrodisiakum: Wie die Wurzel die Lust fördert

Ingwer liegt seit Jahren im Trend - als Tee und in der Asiaküche. Doch die Knolle ist auch ein echter Lust-Booster.

Dass Ingwer ein Scharfmacher ist, weiß jeder, der sich morgens schon einmal eine Tasse Tee mit Stücken dieser Wurzel zubereitet hat. Ein beliebter Frühstückstrunk für Fans der Traditionellen Chinesischen Medizin, um die „Mitte“ zu wärmen, vor allem an kalten Herbst- und Wintertagen. Auch Ingwerwasser liegt im Trend. Mit ihrem charakteristischen Geschmack verfeinert die Heilwurzel viele Süßigkeiten und asiatische Gerichte. „Zingiber officinale“ stammt ursprünglich aus den tropischen Wäldern Indiens, heute wird er vor allem in Südostasien, tropischen Regionen Afrikas, in Lateinamerika, in der Karibik, aber auch in Australien angebaut. Bereits in der Antike erreichte die heilende Pflanze den europäischen Kontinent.

Ihr wurden immer schon magische Kräfte nachgesagt. So sollen sich sengalesische Frauen angeblich Ingwer um die Taille binden, mit dem Ziel Männer anzulocken. Dafür verantwortlich: der Inhaltsstoff Gingerol, der den besonderen Duft von Ingwer prägt. Bei Kinderwunsch wird Ingwer in China spezieller Form verwendet: Wünscht man sich einen männlichen Nachkommen, soll man zwei Scheiben frischen Ingwer an den Hausaltar hängen. Konfuzius verwendete ihn vor allem als Magenmittel – er soll kaum eine Mahlzeit ohne diese Zutat zu sich genommen haben.  In Salben, gemeinsam mit Knoblauch verarbeitet, wurde ihm eine erwärmende Wirkung nachgesagt.

Turmeric ginger drink, immune booster, anti inflammatory beverage
©Getty Images/iStockphoto / Aamulya/istockphoto.com

Die tolle Knolle gilt als Aphrodisiakum mit einer langen Geschichte. Die Köche der legendären Madame Dubary sollen der Legende nach eine Mischung aus Eidotter und Ingwer zubereitet haben, um König Ludwig XV zu genitalen Höchstleistungen zu animieren. Laut dem Buch „Wickel, Salbei und Tinkturen. Das Kräuterwissen der Bauerndoktoren in den Alpen" (Arnold Achmüller) wird Ingwer seit jeher auch in der traditionellen Volksmedizin eine lustfördernde Wirkung nachgesagt. „So wird er etwa in einem Straßburger Werk aus dem Jahre 1542 als Mittel, das älteren Herren die Manneskraft erhält, beschrieben“, heißt es.

... um den Beischlaf anzuregen...

In der Volksheilkunde Südtirols wurde Ingwer, gemeinsam mit Knabenkraut, ebenfalls als .nützlich für den alten Mann, welcher erkaltet ist‘, empfohlen. Der Dominikanermönch Albertus Magnus erwähnte Ingwer zusammen mit Rossminze und Kreuzkümmel als eine die aphrodisierende Wirkung verstärkende Arznei. Und der persische Arzt Avicenna empfahl ihn ebenfalls, um „die Lust zum Beischlaf anzuregen.“ Ingwer spielt außerdem in der orientalischen Liebeslehre des Scheich Nefzaui eine Rolle - als erwärmendes Gewürz, das bei vorzeitiger Ejakulation hilft und das, äußerlich angewendet, kleine Penisse größer macht. In Indien mischte man Eier, Ingwer und Honig zusammen, um Impotenz zu behandeln.

Wissenschaftlich bewiesen ist das alles nicht, doch gibt es Hinweise darauf, dass die Ingwerwurzel insofern stimulierend und libidofördernd sein kann, als sie durchblutungsfördernd und gefäßerweiternd wirkt. Das ist übrigens auch der Effekt, der ausgelöst wird, wenn wir Ingwer bei Erkältungskrankheiten trinken: Die Gefäße an der Hautoberfläche erweitern sich - und das vermindert Frösteln und Kältegefühle.

Rezept für Ingwer-Shots

Zutaten für 5 Shots:

50 g Bio-Ingwer, 2 Zitronen, Ahornsirup oder Honig

Zubereitung:

Knolle gut waschen, in grobe Stücke schneiden. Zitronen halbieren und auspressen. Alles gemeinsam mit Honig oder Ahornsirup im Standmixer oder mit einem Stabmixer pürieren, evtl. absieben, um das Fruchtfleisch zu entfernen.  Ingwer-Shots abfüllen und gut kühlen. Einige Tage haltbar.

 

Gabriele Kuhn

Über Gabriele Kuhn

Seit 1995 an Bord des KURIER - erst 14 aufregende Jahre lang als Ressorleiter-Stv. im Freizeit-Magazin, dann als Leiterin des Ressorts Lebensart. Seit 2017 Autorin. Kolumnistin. Interessens- und Know-How-Schwerpunkte: Medizin, Lifestyle, Gesundheit. Und Erotik. Die ironische Kolumne "Sex in der Freizeit" gibt es seit 2002. Damit's nicht fad wird, schreibe ich seit Anfang 2012 die Paar-Kolumne "Paaradox" gemeinsam mit Ehemann und Journalist Michael Hufnagl. 2014 wurde Paaradox zum Lesekabarett - mit Auftritten im Rabenhof und auf vielen Bühnen Ostösterreichs.

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