Forschung: Weniger Sexszenen in Hollywoodfilmen, dafür expliziter
In einer Studie wurden die umsatzstärksten Filme seit dem Jahr 2000 untersucht. Nicht nur, dass die Anzahl der Sexszenen abnahm, dafür werden sie heute durchschnittlich expliziter dargestellt als früher.
Der letzte Film, der wohl unter anderem durch seine fast schon provokant expliziter Darstellungen sexueller Handlungen im Gedächtnis blieb, ist wohl der Netflix-Hit "Saltburn". Doch auch andere Größen wie der Oscar-prämierte Film "Poor Things" mit Emma Stone in der Hauptrolle ist nicht sparsam mit Sexszenen. Auf den ersten Blick auf die heutigen Kinoleinwände macht es also eher nicht den Eindruck, als würden sich Sexszenen langsam verabschieden.
Eine aktuelle Studie beweist allerdings das Gegenteil. Die Wochenzeitung The Economist gab bei dem Datenanalysten Stephen Follows eine Analyse in Auftrag, die Hollywoodfilme rückblickend bis zum Jahr 2000 beachten sollte. Pro Jahr wurden die 250 Filme mit den höchsten Umsätzen in den USA analysiert. Heraus kam: Tatsächlich sank der Anteil an Sexszenen in Hollywoodfilmen in den letzten 24 Jahren um 40 Prozent. Im Jahr 2000 hatten etwas weniger als 20 Prozent der best-performenden Filme gar keine Sexszenen. Dieser Anteil der Filme ohne sexuelle Inhalte liegt heute bei fast 50 Prozent.
Nach Genres betrachtet haben vor allem die Action Filme an Sexszenen abgespeckt. Rund 70 Prozent weniger sexuelle Inhalte waren in dieser Kategorie zu finden. Am wenigsten eingebüst haben Romantikfilme, doch auch hier sind es rund 20 Prozent weniger sexuelle Inhalte. Dazu sind auch die Szenen jedoch expliziter. Denkt man allein an die Gartenszene in "Saltburn", bei der die Charaktere gezeigt werden, wie sie Oralsex während der Menstruation haben. In Vergleich dazu gab es in den 90er-Jahren noch einen Aufschrei, wenn Genitalien entblöst wurden.
Gen Z scheut vor Sexszenen zurück
Der Trend, dass weniger Sexszenen gezeigt werden, deckt sich auch mit den Präferenzen der Gen Z. Laut einer Studie der University of California aus dem letzten Jahr fand fast die Hälfte der 1.500 Befragten zwischen 10 und 24 Jahren, dass Sex auf der Leinwand eher unnötig wäre (47,5 Prozent). Stattdessen würden sie lieber platonische Beziehungen sehen (51 Prozent) und sind der Meinung, dass romantische Beziehungen in Filmen und Serien meist überstürzt wirken (zu 44 Prozent).
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