So sieht das neue Chanel von Matthieu Blazy aus
Mit Spannung wurde die erste Kollektion von Matthieu Blazy für das französische Luxushaus erwartet. Er zeigt Coco Chanels DNA im Jahr 2025.
Er gilt als jemand, der die große Show nicht braucht. Aber bei seinem neuen Arbeitgeber Chanel ist die modische Superlative seit Karl Lagerfeld implementiert.
Im Grand Palais hatte Matthieu Blazy seinen Einstand als neuer Kreativdirektor innerhalb eines leuchtend überdimensionalen Planetensystems. Lagerfeld hätte wohl seine Freude mit dem prachtvollen Set gehabt, in dem Stargäste wie Nicole Kidman mit ihren Töchtern, Penelope Cruz, Margot Robbie, Jeff und Lauren Bezos und Tilda Swinton Platz nahmen.
Nicole Kidman
©APA/AFP/MARTIN LELIEVREDas französische Luxushaus hat den Belgier an Bord geholt, um nach etwas verhaltenen Kritiken unter Virginie Viard wieder für Lobeshymnen zu sorgen.
Locker und frisch - mit spektakulären Schmuck
Der 41-Jährige steht spätestens seit seiner Arbeit bei Bottega Veneta für die Kunst, Minimalismus und Raffinesse perfekt zu vereinen. Bei Chanel hielt jedoch weniger Reduktion Einzug, als vielleicht erwartet.
Mit einem grauen Hosenanzug wurde die Show zwar puristisch eröffnet, und auch weite Hemden zu asymmetrischen Röcken folgten. Danach aber gab es – zur Beruhigung vieler Stammkundinnen – die locker fallenden, hüftbetonten Tweed-Kostüme, für die das Haus zum Synonym geworden ist.
Chanel SS26
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©APA/AFP/ANNE-CHRISTINE POUJOULATCoco Chanels DNA
Zu sehen waren zudem Kleider in Coco Chanels berühmtem, geradlinigem Schnitt der Zwanzigerjahre, kombiniert mit Rüschen oder Federn. Breitschultrige, gestreifte Football-Jacken erinnerten an Blazys Zeit bei Bottega Veneta. Alles in Schwarz und Weiß, Gelb- und Rottönen – eine erwachsene, aber frische und sehr stringente Kollektion ohne jeden Protz. Cocos DNA im Jahr 2025.
Ein Highlight: der blumig-fedrige Schmuck in Form von Ohrringen und Ketten – ein weiterer Beleg für Blazys Liebe zu Accessoires.
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©REUTERS/Benoit TessierBlazys Stationen
Chanel hat den Designer im Vorjahr von Bottega Veneta abgeworben - für das Italo-Label hatte er von 2021 bis 2024 gefeierte Kollektionen entworfen. Dort hat Blazy das Designteam kurzerhand reduziert und die Kunsthandwerker mit in den kreativen Prozess aufgenommen. Er steht für das Hervorstreichen von Handwerkskunst und die Passion für Details.
Zuvor werkte der Modemacher mit Raf Simons für Calvin Klein, war bei Celine zu Phoebe Philos Zeit tätig, Designer für Maison Margiela und machte Praktika bei Nicolas Ghesquiere und John Galliano. Bessere Lehrmeister kann man sich wohl nicht wünschen.
Über Christina Michlits
Hat Theater-, Film- und Medienwissenschaften studiert. Nach Kennenlernen des Redaktionsalltags bei Profil und IQ Style, ging es unter anderem zu Volume und dem BKF. Seit 2010 bei KURIER für die Ressorts Lebensart und Freizeit tätig. Schwerpunkte: Mode, Design und Lifestyle-Trends.
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