TENNIS-GBR-WIMBLEDON

Best dressed in Wimbledon: Ganz großes Mode-Tennis

Bis Sonntag wird auf dem Rasen noch Weltklasse-Tennis gespielt. Dabei wandelt sich die VIP-Tribüne zur Modebühne.

Obwohl die Turnier-Patronin und Stilikone Catherine, Princess of Wales bisher auf sich warten ließ (und gestern Queen Camilla vorschickte), jagt in Wimbledon seit zehn Tagen ein Mode-Highlight das nächste. In seiner fast 150-jährigen Geschichte hat sich das Tennisturnier im Südwesten Londons zu einem Fashionspektakel mit prominenter Besetzung entwickelt: Royals und Influencer nehmen auf den Zuschauerrängen ebenso Platz wie Filmstars und pensionierte Sportlegenden. Weil die Fotos vom Centrecourt via Social Media um die Welt gehen, reißen sich Designer und Labels darum, die Stargäste für ihren Wimbledon-Besuch einzukleiden.

Wimbledon Championships 2025 - Day 10

In der Royal Box: Wenn Hugh Grant auf Queen Camilla trifft.

©EPA/TOLGA AKMEN
TENNIS-GBR-WIMBLEDON

Verspielt: Sienna Miller setzte auf ein Rüschenkleidchen von Alessandra Rich. 

©APA/AFP/GLYN KIRK

Der (inoffizielle) Dresscode für Zuseher orientiert sich an der Geschichte des Turniers und die Moderegeln für die Athleten (siehe unten). Helle Farben sind erwünscht, „Smart Casual“ der stilistische Richtwert. Die Herren zeigen sich gerne in leichten Sommeranzügen mit oder ohne Krawatte, Damen mit Blazer oder Etuikleid. 

Und die Accessoires? Sonnenbrillen sind ein Muss, große Taschen verpönt. Ausladende Sonnenhüte behindern die Sicht, Panamahüte mit schmaler Krempe sind jedoch gern gesehen. Zerrissene Jeans, schmutzige Turnschuhe sowie Kleidungsstücke, die eine politische Botschaft enthalten, werden von der Tribüne der Show Courts verbannt, berichtet BBC.

Außergewöhnliche Gentlemen

Die geladenen Stars wissen aber ohnehin, wie man in Wimbledon einen formvollendeten Auftritt hinlegt. David Beckham, Eddie Redmayne oder auch Richard Grant präsentierten sich im Publikum an den vergangenen Spieltagen als stilechte britische Gentlemen. Ganz in Weiß kam auch Hollywoodstar Andrew Garfield, der – so wie seine neue Freundin Monica Barbaro – von Ralph Lauren eingekleidet wurde.

Wimbledon Championships 2025 - Day 1

Very British: Eddie Redmayne trug zum cremefarbenen Anzug eine Omega-Uhr. 

©EPA/TOLGA AKMEN
Emirates, Official Airline Partner Of The Championships, Wimbledon 2025 - Day 7

Lily Collins mit Turteltauben-Kleid von Stella Jean und Ballerinas von Alaïa.

©Getty Images for Emirates/Hoda Davaine/getty images

Auch Popstar Olivia Rodrigo und ihr britischer Boyfriend Louis Patridge („Enola Holmes“) erschienen in akkordierten Ralph-Lauren-Looks. Der Polohemden-Spezialist ist seit 2006 offizieller Wimbledon-Ausstatter und hat auch heuer wieder eine Kollektion entworfen, die im Webshop des Turniers erhältlich ist.

Wimbledon

Verliebt: Olivia Rodrigo und Louis Patridge kamen im Retro-Look von Ralph Lauren. 

©REUTERS/Isabel Infantes
Wimbledon

Filmstar Leslie Mann im zartgelben Dior-Blazer. 

©REUTERS/Isabel Infantes

Mustergültig

Die britische Stilikone Sienna Miller war direkt vom Oasis-Konzert aus Cardiff nach Wimbledon gereist und verzückte im floralen Mini-Dress von Alessandra Rich, einer der Lieblingsdesignerinnen von Prinzessin Kate. Sehr modisch zeigte sich auch Lily Collins („Emily in Paris“), die zum Sommerkleid angesagte Netzballerinas kombinierte. Internationales Flair brachte Tennisfan Cate Blanchett, die einen Seidenblazer mit Prince-of-Wales-Karomuster ausführte. Very British – und damit wie gemacht für das berühmteste und eleganteste aller Tennisturniere.

Ganz in Weiß, mit ein bisschen Bling-Bling

Die strenge „All White“-Regelung in Wimbledon stammt aus den Turnieranfängen im 19. Jahrhundert und ist  nicht unumstritten. In den vergangenen Jahren gab es immer wieder Spieler und Spielerinnen, die den Dresscode kritisierten oder nonverbal dagegen protestierten, indem sie mit farbigen Kleidungsstücken auftraten. 2023 reagierte die Turnierleitung auf anhaltende Kritik und erlaubte es Spielerinnen, (während ihrer Periode) dunkle Unterwäsche zu tragen. 

Spiel, Satz, Schmuck

Tennis und Mode sind seit Jahrzehnten eng miteinander verknüpft. 1978 sorgte die US-Spielerin Chris Evert für einen legendären Moment, als sie wegen eines verlorenen Diamantarmbands ein Spiel bei den US Open  unterbrechen ließ – das „Tennisarmband“ war geboren. Eine Szene, die heuer in Wimbledon vielen Zusehern in Erinnerung gerufen wurde: Im Match gegen Dayana Yastremska verlor die 21-jährige Coco Gauff einen Ohrring, der von ihrer Gegnerin im Rasen gefunden und in die Kamera gehalten wurde. Die Weltranglisten-Zweite Gauff schied an diesem Tag zwar aus, begeisterte Fans aber mit ihrer Interpretation des Dresscodes: Ihr Sponsor New Balance hatte ihr ein weißes Top angefertigt, das mit den typischen Wimbledon-Erdbeeren bestickt war.

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