"Hawkeye" bei Disney+: Ein familienfreundliches „Stirb langsam“

Marvel schickt Jeremy Renner und Hailee Steinfeld auf weihnachtliches Abenteuer.

Vielleicht hat man sich bei Disney ja nicht entscheiden können, ob es Zeit für Superhelden-Action oder Weihnachtsgeschichten ist – und deshalb in „Hawkeye“ (seit dieser Woche sind die ersten beiden Episoden bei Disney+ verfügbar) beides kombiniert.

Es ist heuer bereits die fünfte Serie aus dem Superhelden-Universum von Marvel. Während in „WandaVision“ und „Loki“ experimentellere Ausflüge gewagt wurden, bot „Falcon and the Winter Soldier“ klassische Actionunterhaltung – und so verhält es sich auch mit „Hawkeye“.

In der neuen Serie schickt der Maus-Konzern den titelgebenden Bogenschützen (Jeremy Renner), der nicht gerade als coolster Marvel-Vertreter gilt, gemeinsam mit seiner Nachfolgerin Kate Bishop (Hailee Steinfeld) auf ein sechsteiliges Abenteuer.

Wenige Tage vor Weihnachten will Hawkeye alias Clint Barton Zeit mit seinen Kindern verbringen, als die junge Kate ihn mitten in eine kriminelle Verschwörung katapultiert. Als Hawkeye-Fangirl verfügt sie über ausgezeichnete Kenntnisse im Bogenschießen. Durch etwas viele Zufälle stolpert ausgerechnet sie über Clints alten Ronin-Anzug – und zieht damit den Ärger der falschen Leute auf sich. Auch Clint erfährt davon und bricht seinen Familienurlaub ab, um wieder für Ordnung zu sorgen. Seine Frau Laura (Linda Cardellini) darf also alleine mit den Kids Lebkuchenhäuser basteln (die Rollenverteilung ist bei Superhelden anscheinend klar).

Das Zusammenspiel zwischen der aufgeweckten Kate und dem zunächst eher lethargisch wirkenden Clint sorgt für die nötige Situationskomik, ihr zwielichtiger Schnösel-Stiefvater gibt den offensichtlichen Bösewicht und eine Gruppe Mafiosi mit slawischem Akzent und bunten Trainingsanzügen hält die beiden Protagonisten auf Trab. Dabei bleiben die Action- und Kampfszenen immer harmlos – und die Settings festlich beleuchtet. Regisseur Rhys Thomas nannte die Serie eine „familienfreundliche Version von ,Stirb langsam‘“. Diese Beschreibung scheint nach den ersten zwei Folgen treffend.

Nina Oberbucher

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