Die Hoffnung lebt: Wird es endlich wieder Punschstände geben?

Die gute Nachricht zuerst: Am Rathausplatz startete bereits der Aufbau. Bei anderen Christkindlmärkten wird noch zugewartet.

Von Stefanie Rachbauer und Agnes Preusser

Am Rathausplatz wird gewerkt. Ein gutes Zeichen dafür, dass man sich heuer – nach einer punschlosen Vorjahressaison – wieder auf Adventmärkten in Weihnachtsstimmung bringen kann.

Allzu euphorisch sollte man aber nicht sein. Denn noch ist nicht klar, welche Corona-Regeln auf den Märkten gelten werden – und ob die Veranstalter unter diesen Bedingungen dann tatsächlich aufsperren wollen bzw. können. Der Grund für die Ungewissheit: Wieder einmal wartet man auf eine Verordnung.

Dass beim Rathaus bereits Vorbereitungen laufen, habe den Grund, dass man dort eine lange Vorlaufszeit habe und nicht sehr flexibel reagieren könne, heißt es aus der Wiener Wirtschaftskammer. Bei den kleineren Märkten, die schneller aufgebaut sind, gibt man sich noch abwartend. Ein Zeitplan, wann welcher Markt öffnen könnte, liegt der Kammer daher noch nicht vor.

Wiener Zuversicht

Im Büro von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) ist man zuversichtlich. „Wir gehen davon aus, dass die Adventmärkte stattfinden können“, heißt es aus seinem Büro – vorausgesetzt die epidemiologische Lage verschlechtere sich nicht eklatant.

Völlig offen sei derzeit, wie es um etwaige 3-G-, 2,5-G- oder 2-G-Kontrollen bestellt sein wird. Den Rahmen dafür legt grundsätzlich der Bund in der Verordnung fest, die Stadt kann aber noch strengere Regeln vorgeben. „Solange die Bundesverordnung nicht da ist, wissen wir nicht, ob wir nachschärfen müssen“, heißt es aus dem Büro von Hacker.

2019 durfte  auf Adventmärkten zuletzt Punsch ausgeschenkt werden.

©Kurier/Juerg Christandl

Zur Orientierung gibt es bundesweite Regeln von der Wirtschaftskammer Österreich auf Basis eines Verordnungsentwurfs. Zentraler Hinweis, der sich auch im Entwurfstext findet: „Die Kontrollpflichten sollen nicht überspannt werden.“

Eine Möglichkeit, wie der Einlass zu den Märkten kontrolliert werden könnte, sind demnach Bändchen, die an definierten Kontrollpunkten ausgegeben werden. Am Christkindlmarkt könnte das Tragen der Bänder dann stichprobenartig kontrolliert werden.

Lösungen für Wien

Diese Lösung wurde aber für Städte wie Graz entwickelt, wo man ansonsten die ganze Altstadt absperren müsste. In Wien, wo Markt-Areale leichter abgeriegelt und jeder einzelne Besucher kontrolliert werden könnte, ist mit einer anderen Taktik zu rechnen.

Beim Marktamt hat man bereits Bewilligungen für Adventmärkte ausgestellt. Zahlen will man aber keine nennen, da sie nicht aussagekräftig seien. Die Bestimmungen in einer Verordnung vom Bund stechen die Genehmigungen des Marktamts nämlich aus.

„Manche Veranstalter bitten uns daher, mit den Genehmigungen noch zu warten“, sagt ein Sprecher. Der Grund: Muss eine bereits bewilligte Einreichung beim Marktamt wegen der Bestimmungen in der Verordnung geändert werden, kostet das.

Starttermine angesetzt

Geht alles nach Plan, dann eröffnet der Weihnachtstraum beim Rathaus am 12. November. Diesjährige Neuerung: Eislaufen kann man dort nicht (sondern erst beim Eistraum im Jänner). So will man im gesamten Rathauspark Platz für die Adventmarkt-Besucher haben.

Ebenfalls am 12. November wollen das Weihnachtsdorf am Uni-Campus im Alten AKH, der Weihnachtsmarkt am Stephansplatz und jener am Spittelberg ihre Pforten öffnen.

Fakten zu Adventmärkten

Besucher-Anzahl
Vor Corona besuchten laut Wirtschaftskammer pro Jahr rund 4,6 Millionen Menschen die Wiener Christkindlmärkte. 2019 gab es 21 Märkte mit 1.030 Ständen  

 

Ausgaben
Die Ausgaben der Wiener pro Weihnachtsmarktbesuch beliefen sich im Schnitt auf rund 22 Euro.  In Summe sind das Ausgaben  in der Höhe von 100 Millionen Euro

 

Gründe für Besuch
38 Prozent der Besucher wollen etwas trinken (Top 3: Punsch, Glühwein, heiße Schokolade), 24 Prozent etwas essen (beliebteste Speisen: Maroni, Pommes/Ofenkartoffeln, Langos), 30 Prozent kommen für Kunsthandwerk, Spielzeug und Weihnachtsdeko

Einen Tag später, am 13. November, will man dann im Türkenschanzpark Besucher begrüßen, im Weihnachtsdorf am Maria-Theresien-Platz ab 17. November, um im Weihnachtsdorf beim Schloss Belvedere ab 19. November. Der Altwiener Christkindlmarkt auf der Freyung und der Weihnachtsmarkt vor dem Schloss Schönbrunn sind ab 20. November angesetzt.

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