Soulfood fürs Immunsystem: Warum uns Hühnersuppe so gut tut

Nicht nur ein wohliges Gefühl im Bauch - in Omas altem Hausmittel steckt viel mehr, als man denkt.

Die Lobeshymnen über die Fähigkeiten eines Tellers voll heißer Hühnersuppe reichen weit zurück - von der uralten Traditionellen Chinesischen Medizin über die jüdische Küchentradition bis zu  unseren Müttern und Großmüttern wurde und wird die heiße Suppe als Hilfe in fast allen Lebenslagen serviert.

Wenn allerdings mit dem bekannten Virologen Hendrick Streek auch einer der bekanntesten Corona-Erklärer Deutschlands ein Loblied auf die gute, alte Hühnersuppe anstimmt, ist das, um im Suppen-Kosmos zu bleiben, so etwas wie der Schnittlauch auf der Suppe.

In einem Interview mit der Deutschen Presseagentur erklärte er die Effekte aufs Immunsystem: "Eine frische Hühnersuppe hat Vitamin C und Vitamin E, das hat einen positiven Effekt." Weiters rege Hühnersuppe die Schleimbildung im Rachen an. "Mit einer größeren Schleimproduktion werden Erreger leichter herausgespült." Und als ob dies nicht schon genug gute Argumente wären, legt Streeck noch nach: In der Hühnersuppe finden sich weiters bestimmte Aminosäuren, die das Immunsystem als Bausteine für seinen Aufbau braucht.

Es könnte also doch etwas dran sein an dem "jüdischen Penicillin", als das man die Hühnersuppe gern bezeichnet. Vor allem das stundenlange Köcheln dürfte ihre positiven Effekte auf den Organismus begünstigen. TCM-Experten erklären das damit, dass sich dadurch bestimmte Inhaltsstoffe aus den Zutaten herauslösen.

Was allerdings ein gewichtiger Faktor ist: Das wohlige Gefühl, das ein Teller Suppe in uns auslöst. Suppe wärmt von innen und macht satt - und im Idealfall wird man damit von jemandem liebevoll umsorgt. Das tut auch der Seele gut.

Kulinarisch gesehen hat Hühnersuppe aber immer Saison - und das rund um den Globus. Es gibt unzählige Rezepte und Interpretationen in den Ländern. Und das sorgt immer wieder für Abwechslung im Kochtopf. Mit Gewürzen lässt sich Hühnersuppe immer wieder neu interpretieren. Zum Beispiel als südostasiatische Laksa - eine gehaltvolle Hühnersuppe mit Kokosmilch. Oder als vietnamesische Pho, die mit Nudeln und Koriander eine eigene Note bekommt. Und als peruanische "Aguadito de Pollo" wird sie dank beigefügtem Spinat richtiggehend grün.

Ingrid Teufl

Über Ingrid Teufl

Redakteurin im Ressort Lebensart. Gesundheit, Wellness, Lifestyle, Genuss. Seit 1997 beim KURIER, Studium Geschichte/Publizistik, Germanistik, Politikwissenschaften [Mag.phil.] Mag Menschen, Landschaften und Dinge, die gut tun, gut schmecken, gut riechen, neu sind.....und darüber schreiben.

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