Restaurantkritik: So schmeckt es im Fat George
Wie groß Wien wirklich ist, wird einem spätestens dann bewusst, wenn man nach Essling reist - der Weg in die Donaustadt zahlt sich aus!
Beschreibung
€€
österreichisch
84 von 100
14 Kilometer vom Stadtzentrum entfernt sind die Felder hier schon zahlreich und die guten Restaurants rar. Trotzdem oder vielleicht gerade deshalb hat Stefan Krennmayer hier am östlichen Stadtrand ein ambitioniertes Lokal aufgemacht, dessen Name der in Essling geborenen Jazz-Legende Fatty George Tribut zollt.
Das „Fat George“ im Erdgeschoß des gleichnamigen Hotels wurde bunt und modern eingerichtet, aus dem Kühlraum der ehemaligen Fleischerei wurde ein – gut befüllter – Weinschrank. Absolut erstaunlich aber ist, was Krennmayer – er betrieb zuvor unter anderem die „Donaubrise“ im Strandbad Alte Donau – aus der Küche bringen lässt: Nämlich nicht nur ein beachtliches Standard-Programm mit Bio-Maishuhn und lila Kartoffeln oder Duroc-Schwein mit Eierschwammerln, sondern auch ein fünfgängiges Menü. Das wechselt häufig und je nach Tagesangebot.
Vorige Woche bestand es etwa aus geschmorter Kalbszunge nach Beuschel-Art, sehr gut, Eierschwammerln auf Avocado-Creme mit Peperonata und Kerbel, Reinankenfilet mit Fenchel-Gemüse, Flank-Steak mit Chimichurri und sehr besonderem (mit Schokolade gewürztem!) Rotkraut und schließlich einem Pfirsich-Lavendeleis-Dessert (65 €). Auch ein großer Steinbutt wird ab und zu angeliefert. Verarbeitet werden jedenfalls nur Zutaten bester Lieferanten. Alle Achtung, so gut isst man in der Donaustadt wirklich nicht oft. Und so gut zu diesem Preis isst man in ganz Wien nicht oft.
Bewertung
41 von 50
9 von 10
13 von 15
21 von 25
Fat George
Wien 22, Gartenheimstr. 1, 0660/625 41 63
Di–Sa 16–23, So 11–15
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