Restaurantkritik: So schmeckt's im Dots The Leo Grand
Martin Ho bietet hier eine wilde Mischung aus moderner Kunst und durchaus kitschigem Interieur - dazu gibt es französisch-asiatische Fusionsküche.
Beschreibung
€€€
französisch-asiatisch
78 von 100
Martin Ho, umtriebiger Gastronomie-Zampano, hat bisher schon mehrere Versuche gestartet, seinen Lokalen eine Gourmet-Attitüde zu verpassen: Im Stammhaus an der Mariahilfer Straße etwa legte Top-Koch Sören Herzig Gourmet-Menus vor (allerdings nur kurz), in der Pizzeria „404 don’t ask why“ kann Pizza mit Trüffel und Kaviar auffrisiert werden. Vor ein paar Wochen eröffnete der einflussreiche Gastronom nun sein fünftes „Dots“ im neuen Hotel „The Leo Grand“ am Petersplatz.
Optisch bleibt sich das Konzept treu – eine wilde Mischung aus moderner Kunst und durchaus kitschigem Interieur. Kulinarisch versucht man der Top-Lage mit französisch-asiatischer Fusionsküche und äußerst hohem Preisniveau gerecht zu werden. „Bell Pepper Antipasti“ erweist sich als tadelloses Bohnen-Hummus mit Peperonata, marokkanischer Chermoula-Sauce und Granatapfel. Bekommt man so am Naschmarkt auch, nur halt um weniger Geld (17 €).
Top Seller in Dots-Lokalen sind die Kreativ-Sushis, so auch hier, etwa mit einem Streifchen (leider kaum marmorierten) Wagyu-Fleisch aus Australien und einem Klecks Uni-Seeigel. Eh lustig, aber ob da ein Stück 16 Euro wert ist, bleibt die Frage. 49 Euro für ein Rumpsteak mit Gänseleber und Trüffel sind vielleicht etwas heftig, also das gedämpfte Branzino-Filet auf Spinat und Reis mit Kirschtomaten und Paradeis-Creme – nett, aber kaum besonders (32 €). Wer es schätzt, an einem Abend ordentlich Geld auf den Tisch zu hauen, der ist hier richtig. Für teures Essen, das auch toll schmeckt, gibt’s unmittelbar rundherum bessere Gelegenheiten.
Bewertung
39 von 50
6 von 10
12 von 15
21 von 25
Dots The Leo Grand
Wien 1, Bauernmarkt 1
Mo–So 12–23, Reservierung nur online
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