Restauranttest: So schmeckt's im KitchA in Wien

Von Asien nach Südamerika ist es ein weiter Weg. Umso spannender, wenn beide Welten in einem noch recht neuen Lokal in der Wiener City auf dem Teller vereint werden. Und nicht nur dort, weltweit liegt diese Form der Küche im Trend. Das Ergebnis heißt „Sushi Taco“: eine eingeklappte Mais-Tortilla gefüllt mit Reis, Salat, Gemüse und Fisch nach Wahl. Auch wenn das mitunter harmoniert, herrscht am Gaumen ob der vielen Komponenten, die zumindest hier in die Taco gepresst werden, Verwirrung. Doch der Fisch ist frisch, der Reis gut klebrig, der Taco knusprig und die Kombination mutig. Dafür: Respekt.

Ähnlich verhält es sich mit den vietnamesischen Frühlingsrollen, serviert mit Thaibasilikum und Koriander: Wild, feurig, im Aromenspiel etwas stimmiger als die Tacos. Gute Qualität auch bei der Volcano Tuna Roll, bei der mit Fisch nicht gespart wird.
Doch das Lokal trägt „Grill“ im Namen, so finden sich auf der Karte Rinderfiletsteaks, Lammkoteletts oder sogar Chicken Wings. Das mutet seltsam an. Wer hier isst, muss mit der recht breiten „Spezialisierung“ erst einmal zurecht kommen. Es scheint, als wolle man alles für alle anbieten. Ein Balanceact, das Überangebot für die Gäste nicht in Überforderung münden zu lassen. Immerhin: Der Service ist bemüht, klärt bei Fragen zur Speisekarte geduldig auf. Dennoch: Nach dem ersten Lokal, dem „KitchA Sticks and Rolls“ an der Vorlaufstraße, hätte es ja einfach ein reines Grill-Restaurant werden können. Noch dazu, wo die Grillstation so wunderbar offen und zentral ins Lokal gesetzt wurde und die Grillmeister hinter Glaswänden die Steaks brutzeln.