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Gewürzreport: Petersilie ist die Nr. 1 unter den Kräutern

Der alljährliche Report des Gewürzherstellers Kotanyi legte den Schwerpunkt heuer auf Kräuter: Warum die Klassiker unverzichtbar sind.

Petersilie oder Schnittlauch – das ist ein bisschen wie die Frage, ob man die Rolling Stones oder die Beatles bevorzugt. Im Fall der wohl gängigsten Kräuter tut man sich vielleicht leichter: Es gibt kein Entweder-oder. Sondern nur ein Sowohl-als-auch. Und das ist gut so. Es wäre ja schade, wenn man sich nur für eines der beiden grünen Gewürze entscheiden müsste, die auf jedem Fensterbrett Platz haben. Was würde denn dann aus Petersilerdäpfeln oder Schnittlauchbrot?

Allerdings sind die persönlichen Geschmäcker immer so eine Sache. Beim heimischen Gewürzhersteller Kotanyi widmete man den alljährlichen Gewürzreport ganz dem Thema Kräuter.

Unverzichtbar

Da zeigte sich in den Vorlieben der Österreicherinnen und Österreicher durchaus Interessantes: Die beiden populären Küchenkräuter sind praktisch unverzichtbar. Doch das Rennen machte überraschend mit 54 Prozent „Pedasü“. Ein Trost für Schnittlauchfans: Die grünen Stängel reihten mit 52 Prozent fast ebenso viele Befragte an die erste Stelle.

„In Österreich sind Gewürze und Kräuter nicht ,nur‘ rein funktionale Zutat, sondern mit Vorlieben und liebgewonnenen Routinen verbunden“, beschreibt das Dominik Mattes, Innovationsdirektor bei Kotanyi. Möglichkeiten, sie zum Verfeinern von Speisen einzusetzen, gibt es viele. Dass die Kräuter ein natürlicher Geschmacksverstärker sind, nennen 82 Prozent der Befragten als Hauptgrund für ihre Verwendung in der Küche. Für 72 Prozent ist es die Intensivierung des Geschmacks und 36 Prozent regen damit ihre Kreativität beim Kochen an. Und auch der gesundheitliche Aspekt ist den Österreichern wichtig: Rund ein Drittel verwendet deshalb Blüten, Blätter, Stängel oder Samen.

Was Petersilie im Speziellen betrifft: Ihr würzig-frisches, mildes und mitunter zitroniges Aroma macht sie zu einem Allrounder. Nicht nur für klassische Gerichte wie Semmelknödel sind sie unerlässlich. In beliebten orientalischen Speisen wie Petersilsalat mit Bulgur oder Couscous zählt sie zu den Hauptzutaten.

Beliebtheitsskala

Laut aktuellem Gewürzreport stehen zudem noch andere Kräuter hoch im Kurs. Vor allem die mediterranen Gewürze kommen in Österreich häufig zum Einsatz. Basilikum (41 Prozent), Oregano (38 Prozent), Rosmarin (26 Prozent) und generell italienische Kräuter gemischt (33 Prozent) zeugen von dieser Vorliebe. Eh klar, könnte man sagen – schließlich würzen sie Lieblingsgerichte wie Pizza und Pasta.

Frisch oder getrocknet? Das ist weniger eine persönliche Entscheidung, sondern eher dem Rezept geschuldet. Bei kalten Speisen wie Salaten, Brettljause oder Bowls wird lieber zu frischen Kräutern gegriffen. Beim Kochen von Suppen, Pfannen- oder Grillgerichten können auch getrocknete Kräuter die richtige Würze geben. Wie man bei Kotanyi feststellt, bleibt es in den Küchen würztechnisch nicht nur beim Bewährten.

„Zeitgemäße Fixstarter“ sind gekommen, um zu bleiben, heißt es. Besonders das leuchtend-gelbe und vielseitige Gewürz Kurkuma hat dabei die meisten Fans: Seit 2023 behauptet es sich mit rund 10 Prozent an der Spitze der neu entdeckten Gewürze. Chili und Curry-Gewürzmischungen erreichen jeweils rund 9 Prozent.

Kräutervorlieben lassen sogar Rückschlüsse auf die Generationen zu. Bei Jüngeren zwischen 15 und 45 Jahren stehen laut Gewürzreport Kräuter mit Frische-Kick wie Basilikum (46 Prozent) und Minze (15 Prozent) ganz oben. Zwischen 46 und 79 Jahren sind es heimische Klassiker wie Majoran (33 Prozent) oder Liebstöckel (14 Prozent). Die beiden erinnern zwar an Omas Hausmannskost mit Majoranfleisch, gerösteter Leber oder der längst verpönten Maggiwürze. Ihre Ähnlichkeit mit Liebstöckel brachte ihr den Spitznamen „Maggikraut“ ein. Ob Schnittlauch, Petersilie, Majoran oder Liebstöckel: Da ist es wie mit Beatles und Rolling Stones. Echte Evergreens überleben alle Trends.

Ingrid Teufl

Über Ingrid Teufl

Redakteurin im Ressort Lebensart. Gesundheit, Wellness, Lifestyle, Genuss. Seit 1997 beim KURIER, Studium Geschichte/Publizistik, Germanistik, Politikwissenschaften [Mag.phil.] Mag Menschen, Landschaften und Dinge, die gut tun, gut schmecken, gut riechen, neu sind.....und darüber schreiben.

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