Mann bei einer Weinverkostung

Österreich ist beim Bio-Weinbau vorne dabei - noch vor Frankreich

Und dann gibt es Winzer, die überzeugt sind, durch biologische Bewirtschaftung interessantere Weine hinzukriegen. Was auch immer das Motiv ist – es schadet nicht.

Bis auf ein paar fossile Gemüter haben die Menschen begriffen, dass biologische Produktion a priori nichts über Geschmack oder Qualität aussagt, sondern lediglich eine Bewirtschaftungsform ist, die respektvoll mit Tier, Pflanze, Boden und Mensch umgeht. 

Die Zeit als etwa Öko Freaks Wein produzierten, der zwar kaum genießbar, dafür aber ethisch astrein war, ist längst vorbei. Heute bewirtschaften die besten Winzer weltweit organisch biologisch oder gar biodynamisch.

Nicht immer, um die Welt zu retten. Einige stehen schlicht mit dem Rücken zur Wand – ihre Böden sind nach jahrzehntelanger Behandlung mit Mineraldünger und Herbiziden am Ende. Andere schielen nach einem Markt, der zunehmend nach Bio verlangt – wieder andere wissen, dass sie die Welt zwar nicht mehr retten, aber zumindest ein wenig besser machen können. Und dann gibt es Winzer, die überzeugt sind, durch biologische Bewirtschaftung interessantere Weine hinzukriegen. Was auch immer das Motiv ist – es schadet nicht.

Und ganz im Gegensatz zum Ruf, immer hinten nachzuschleichen, ist Österreich beim Bioweinbau vorne dabei. Laut einem Bericht von "The World of Organic Agriculture 2024" (FiBL & IFOAM) lagen wir 2022 mit 21,5 Prozent Bio Anteil auf Platz eins aller bedeutenden Weinbaunationen – noch vor Frankreich (20,7 %) und Italien (18,1 %).

Inzwischen werden hierzulande sogar 24 Prozent der Rebflächen biologisch bewirtschaftet. Und es werden mehr.

Christina Fieber kommt aus Salzburg und arbeitet als freie Weinjournalistin in Wien.

Christina  Fieber

Über Christina Fieber

Christina Fieber kommt aus Salzburg und arbeitet als freie Weinjournalistin in Wien.

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