Neueröffnungen: Airport Wien fliegt auf Szene-Gastronomie

Nach Wolfgang Puck eröffnet im Juni das erste Bieder & Maier Kaffeehaus am Wiener Flughafen.

Am Flughafen Wien herrscht nach langer Pandemie-Krise Aufbruchstimmung. Die Passagier-Zahlen steigen wieder und die Gastronomie lebt auf, mit den Neueröffnungen prominenter Szene-Gastronomen geht es Schlag auf Schlag. Zuletzt sperrte Österreichs international bekanntester Starkoch, Wolfgang Puck, sein erstes Restaurant auf einem EU-Flughafen und in seiner Heimat im öffentlichen Bereich der Ankunftshalle auf.

Im Juni eröffnet dann das erste Bieder & Maier Kaffeehaus gleich beim Check-In-Bereich des Terminal 3. Die Werber und Kommunikatoren Rudi Kobza und Niko Pelinka und ihr Barista-Partner und Geschäftsführer Valentin Siegelreithmaier haben mit dem Bohnen-Start-up, für dessen Design sie den wichtigsten Kreativ-Preis der USA erhielten, ehrgeizige Pläne.

Das Lokal am Airport ist erst der Anfang, das Trio will ein franchise-fähiges Konzept eines Wiener Kaffeehauses international aufziehen. „Wir glauben an die starke Marke Bieder & Maier und das internationale Potenzial des Wiener Kaffeehauses. Mit diesem ersten Outlet wollen wir ein herzeigbares Projekt für internationale Partnerschaften liefern“, erklären Kobza und Pelinka.

Österreichische Marken

„Wir wollen unseren Passagieren neben internationalen Brands verstärkt auch österreichische Marken und Produkte anbieten. Die junge Kaffeemarke Bieder&Maier hat sich schnell in der Wiener Gastronomie etabliert, wir freuen uns sehr über diese Neueröffnung“, sagt Flughafen-Vorstand Julian Jäger. DO&CO, Aida, Ottakringer und Leberkas-Pepi sind schon da. Seit Ende März bietet die Wiener Traditionsmarke Trzesniewksi in der Abflughalle des Terminal 2 ihre Brötchen an. Ebenfalls wieder geöffnet hat das Panorama-Restaurant „Zugvogel“ mit Blick auf das Flughafen-Vorfeld. Im Landeanflug ist die trendige Marke Veganista/the Lala. Mehr heimische Produkte bietet ab sofort auch der Heinemann Main Duty Free nach der Sicherheitskontrolle.

Flughafen-Vorstand Julian Jäger

©Kurier / Gerhard Deutsch

Die Gastronomie ist nicht nur ein wichtiger Umsatzfaktor für den Flughafen. Vor Corona spülten die Lokalbetreiber, die selbst rund 70 Millionen Einnahmen erwirtschafteten, 16 Millionen in die Airport-Kasse. Für heuer hofft Jäger auf rund neun Gastro-Millionen. Das gesamte Retail-Business, also inklusive Shops, Duty Free und Banken, brachte der börsenotierten Flughafen Wien AG vor Corona rund 60 Umsatzmillionen, 2022 wird mit der Hälfte budgetiert.

„Essen und Trinken sind für das Qualitätsempfinden der Passagiere sehr wichtig“, argumentiert Jäger. Man sei gewohnt, dass es auf einem Airport etwas teurer sei, „aber die Preise müssen im Rahmen bleiben und die Qualität gut“. Die Zufriedenheit der Passagiere mit der Kulinarik sei auch ein maßgeblicher Faktor bei der Bewertung in internationalen Airport-Rankings.

Da die Anforderungen auf Flughäfen nicht vergleichbar mit innerstädtischem Geschäft sind, managen die meisten Gastronomen ihre Lokale am Airport nicht selbst, sondern schließen Franchise-Verträge mit großen internationalen Betreibern. Die Spitzenbelastungen und die Anforderungen an die Mitarbeiter sind extrem, die Belegschaft muss sicherheitsgeschult sein. Speise- und Getränkekarte, Preise und Rezepte werden genau vorgegeben. Die zwei größten Betreiber in Wien-Schwechat sind SSP Group und Lagardère Travel Retail.

Andrea Hodoschek

Über Andrea Hodoschek

Leidenschaft: Wirtschaft. 2011 und 2012 von den Lesern des Branchenmagazins Extradienst zur "Wirtschaftsjournalistin des Jahres" gewählt 2012 Auszeichnung mit dem "Wiener Journalistinnenpreis" In der Begründung der unabhängigen Jury des Frauennetzwerk Medien wird vor allem Mut und Beharrlichkeit der journalistischen Arbeit herrausgestrichen: "Andrea Hodoschek recherchiert akribisch auch durchaus trockene Wirtschaftsmaterien und macht aus ihren Recherche-Ergebnissen gut lesbare, spannende und auch bei komplexen Sachverhalten verständliche Geschichten. Sie deckt Missstände auf, berichtet wie sich's die, "die das Gold haben", richten können, zeigt Verknüpfungen zwischen Wirtschaft und Politik auf, auch wenn dies manch Mächtigem aufstößt. Andrea Hodoschek steht kontinuierlich für qualitätsvolle Wirtschaftsberichterstattung, die sich auch an den Interessen ihrer Leserschaft orientiert", erklärt die Vorsitzende des Frauennetzwerks Medien, Karin Strobl, die Entscheidung der Jury. 2017 Auszeichnung mit dem "AREX 2017" in der Kategorie "investigativer Journalismus" Die Jury-Vorsitzende Helga Tomaschtik begründete die Entscheidung mit der "kontinuierlich hohen Anzahl an qualitativ hochwertigen Exklusiv-Stories seit vielen Jahren". Eine der wesentlichen Grundregeln des Journalismus, "be first, but be right", treffe auf die Preisträgerin hundertprozentig zu. Im Mai 2019 mit dem Prof. Horst Knapp-Preis ausgezeichnet. Der Jury-Vorsitzende, Nationalbank-Gouverneur Ewald Nowotny, hielt die Laudatio bei der feierlichen Preisverleihung im Bank Austria Kunstforum. Doris Tomanek, langjähriges Vorstandsmitglied der Bank Austria, überreichte den Preis für herausragende Leistungen im österreichischen Wirtschaftsjournalismus. Andrea Hodoschek "ist eine Vollblutjournalistin. Ihr Name bürgt für höchste journalistische Qualität. Sie bietet Woche für Woche spannende, zum Teil auch brisante Exklusivgeschichten aus dem Wirtschaftsleben, sozusagen aus dem Maschinenraum wichtiger österreichischer Unternehmen".

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