Der erste Blick in die neue "Babenberger Passage".
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Neueröffnung: Wenn die Babenberger wieder tanzen

Nach 19 Monaten Pause öffnet die neue und umgebaute „Babenberger Passage“ unter dem Ring wieder.

Alte Lagerhallen, ehemalige Schulen, Bergwerke, leer stehende Palais oder Strandhäuser. Musik-Clubs können sich auf ungeahnten Höhen auf Dächern oder in tiefen Kellern verstecken. Meist sind es  leer stehende Objekte, die kurzerhand eine neue Nutzung finden. In Wien ist das auch nicht anders.  Man sieht es an den  Gürtelbögen, die zu Nachtlokalen umgebaut wurden.  
 

©Kurier/Jeff Mangione

Oder am Ring, wo  Fußgängerunterführungen zu Clubs wurden. „Weltweit habe ich  nichts Vergleichbares gesehen. Also,  dass eine Straßenunterführung zu einem Club umgebaut wurde“, sagt Christoph Probst, Betreiber der Babenberger Passage. Seit 19 Jahren ist sie Teil der Wiener Club-Kultur. Heute eröffnet sie nach 19 Monaten Umbau die Türe für  Gäste.

 

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Die Babenberger Passage ist ein gutes Beispiel für Nutzungsveränderungen in der Städtebaugeschichte. Denn sie war eine von mehreren Fußgängerunterführungen, die es in der Stadt gab.

Fakten

Geschichte
1961 wurde die Unterführung  zwischen Babenbergstr. und Eschenbachg. für Fußgänger  eröffnet; 2003 wurde die Passage zum Club 

Eröffnung
Der Club eröffnet an diesem Wochenende: Freitag , Samstag und Montag  (nächster Tag Feiertag) kann getanzt werden  

Neue Clubbings
In der  umgebauten Babenberger Passage  gibt es ab sofort folgendes Programm: Donners- tag gibt es bei „Donnerstag plus“ Soul, R’n’B, House; am Freitag  bei „Cosmo“ Hip-Hop & House; am  Samstag  ist „Vanity Club“ 

Dimensionen
 1.000 Menschen können den Club besuchen.   Der Eintritt beträgt 13 Euro.  Die Altersbeschränkung liegt bei 21 Jahren.   Ein Cola kostet 4,80 Euro, 
ein Mineralwasser 3,80 Euro

Nach der im Jahr 1955 gebauten Opernpassage wurde von Architekt Alfred Hoch die Bellaria-Passage und die Babenberger-Passage entworfen. Sie  wurden als Unterführung genützt. Denn der  Ring wurde bis 1972 in beide Richtungen befahren. 

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Dank der „Passagen“ für Passanten war die Straßenüberquerung  gefahrenlos. Mit der Eröffnung der U2 und später der U3 in den 80er-Jahren, wurden manche Passagen für die U-Bahn genützt, wie etwa die Bellaria-Passage.

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Politiker, Stars, Bieber

Die Babenberger Passage blieb ungenützt und wurde darum von der Stadt geschlossen. Sie lag für  etliche Jahre brach. Bis die 1.500 Quadratmeter große Fläche von Sunshine Enterprises Musikproduktions GmbH für 700 Euro im Monat verpachtet wurde.  Am 23. Oktober 2003 öffnete  der Club und  wurde zum Erfolg.

„Fast jeder Politiker war schon hier“, sagt Probst. Besucher waren  der ehemalige Bürgermeister Michael Häupl oder  Altkanzler Sebastian Kurz.  

 

Inhaber Joachim Bankel und Betreiber Christoph Probst eröffnen den renovierten Club  

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Superstars wie R’n’b-Sänger Craig David, Schauspielerin Megan Fox oder Justin Timberlake waren schon dort. „Jude Law kam sogar drei Tage hintereinander“, sagt Probst stolz. In internationale Medien gelang der Club, als Justin Bieber rausgeworfen wurde.

Sein Sicherheitspersonal soll  Handys von Gästen, die ihn fotografierten, zerstört haben. Auf der Bühne des Clubs traten internationale Stars wie Timbaland, Shaggy oder Thirty Seconds to Mars auf. 

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Separater Eingang

Die alten Betreiber widmeten sich neuen Herausforderungen, blieben aber dem Passagenthema treu: Sie eröffneten  die Albertina-Passage. Sie bauten die Unterführung vor der Staatsoper  zu einem Dinner-Club um  –  heute bekannt als O-Klub. 

Die Babenberger Passage selbst wurde 2015 von Joachim Bankel übernommen. Im Duo mit Probst führt er den Club in die Zukunft: „Es soll weiterhin  der angesagteste Club der Stadt sein“.  

Am Eingang findet man Leuchtschriften für Selfies der Besucher.

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Dafür wurde  ein  siebenstelliger Betrag investiert: Alles wurde erneuert, VIP-Gäste haben einen eigenen Eingang. Die Leuchtschrift „Who’s who“ am Eingang soll als Selfie-Wand dienen.

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Das Logo des Clubs bleibt das Dreieck. Die 91 Dreiecke, die in den 60ern in die Decke gebauten wurden, sind heute mit 300 Meter LED-Lichtern ausgestattet. Das Soundsystem  ist von Funktion One, die Laser-Lichter-Show könne fast alles. 

Die Platten an der Bar sind aus Spanien, der Granit aus Italien. Es gibt drei Bars und einen Bereich mit elektrischen schwarzen Trennwänden, die auf und ab fahren können. 

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