Neue Haubenlokale: Die Besten im Westen
Gault & Millau 2022. Im neuen Restaurant-Guide wurden herausragende Ein- und Aufsteiger gewürdigt.
Aus dem Stand vier Hauben und 18 von 20 Punkte: Ein derart spektakulärer Neueinstieg gelingt einem Gastronomen selten. Das überraschte sogar die Herausgeber der Österreich-Ausgabe des Restaurant-Guides Gault&Millau, Martina und Karl Hohenlohe. Geschafft hat es in der soeben erschienenen, neuen Ausgabe Hubert Wallner mit seinem erst im Mai 2021 eröffneten „Gourmet Restaurant Hubert Wallner“ in Dellach am Wörthersee. In den westlichen Bundesländern finden sich im soeben erschienenen Restaurantguide auch sonst noch zahlreiche Highlights.
Ein Unbekannter war der gebürtige Niederösterreicher Wallner in der gehobenen Gastro-Szene allerdings schon früher nicht. „Dass er großartig kocht, war schon klar“, resümiert Martina Hohenlohe im KURIER-Gespräch. Dennoch seien die gleich im ersten Jahr erreichten 18 Punkte nicht alltäglich. Wallner übersiedelte von der Nord- an die Südseite des Sees, der Neubau des Restaurants bietet jetzt mehr Platz als früher.
Schnörkellos, souverän
Wallner-Fans wird freuen, dass der Küchenchef seine Linie beibehielt. Die Tester hoben seinen „schnörkellosen“ Stil und seine „souveräne Kombiniergabe“ hervor. Das zeigt sich dann bei Gerichten wie Rehrücken mit Holunder, Schwarzwurzeln und einer molligen Soße.
Der Westen hat viel zu bieten
Ein Rundblick in die Bundesländer zeigt: Nicht nur der Osten des Landes hat kulinarisch viel zu bieten, auch im Westen finden sich einige der Besten.
Nach Wien (159 Haubenbetriebe) belegt die Steiermark mit 109 Restaurants den zweiten Platz, gefolgt von Tirol mit 102 Haubenlokalen. Im guten Mittelfeld des Bundesländer-Rankings behaupten sich Salzburg mit 79, Vorarlberg mit 53 und Kärnten mit 49 Haubenrestaurants. Oberösterreich trumpft immerhin mit 47 auf. Das ist bereits das Gros der insgesamt 711 Restaurants und insgesamt 1.336 Hauben, die in ganz Österreich vergeben wurden.
Da wäre etwa der „Koch des Jahres“ Max Natmessnig, der mit seinem „Rote Wand Chef’s Table im Schualhus“ in Lech am Arlberg eine feine, alpin geprägte Küche mit internationalen Einflüssen kocht. Oder Philip Rachinger, der im „Ois“ im Mühltalhof nördlich von Linz eine zwölfgängige Reise im neugestalteten, offenen Restaurant kreiert.
Neuzugänge
In der Liste der Haubenlokale finden sich wieder interessante Neuzugänge. Andreas Herbst steigerte sich mit dem neuen A-la-carte-Restaurant „dahoam“ (15/20 Punkte) im Genießerhotel „Die Riederalm“ in Leogang von einer auf drei Hauben .
Erst im Vorjahr wurde das Restaurant für auswärtige Gäste, die nicht im Hotel wohnen, geöffnet. Sein reduzierter, kreativer, aber immer in der Region verwurzelter Stil überzeugt seither viele Genießer.
Einen Besuch wert
Interessant ist auch Walter Triebls „Lilli Fehring“ (15/20 Punkte) im steirischen Fehring direkt am Hauptplatz. Einen Besuch wert ist ebenso das „Oniriq“ in Innsbruck. Es schließt, befinden die Tester, eine Lücke in der Landeshauptstadt: „Fine Dining in dieser Klasse ist neu in der Stadt.“ Das brachte vier Hauben ein.
Und zum Abschluss passt eine Rückkehr nach Kärnten. In Tainach darf sich „Das Lilienberg“, ein „außergewöhnliches Restaurant- und Weingutprojekt“, mit drei Hauben schmücken. Küchenchef Angelo Rindler interpretiert dort nicht nur alte Klassiker neu, sondern überrascht immer wieder mit spektakulären, filigranen (Dessert)-Kreationen.
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