So schmeckt's im Napoleon am Kagraner Platz

Wien besteht nicht nur aus der City, sondern auch aus der Donaustadt: Der 22. Bezirk macht ein Viertel der Fläche Wiens aus und hat mit 200.000 so viele Einwohner wie Linz. Dennoch gibt’s kaum gastronomische Leuchtturm-Projekte. Umso überraschender, als vorige Woche Berndt und Irmgard Querfeld, Betreiber unter anderem des Café Landtmann, das „Napoleon“ eröffneten. Und dazu kam es so: Um während der Lockdowns Personal beschäftigen zu können, starteten die Querfelds im Biergarten des riesigen Bier-Lokals ein Pop-up und verliebten sich dabei in die Location. Nun wurde aufwendig umgebaut, das Interieur eines Weinviertler Gasthauses in die Gestaltung integriert, eine Craftbeer-Schank, ein Festsaal und ein stimmungsvoller Raum für Kochkurse geschaffen. Und auch bei der Küche versuchte man, den engen Pfad herkömmlicher Bierlokal-Gastronomie ein wenig zu erweitern.

So zum Beispiel mit bunten Rüben aus dem Ofen mit Ziegenkäse, wobei an der Umsetzung dieses tollen Gerichts noch etwas gearbeitet werden muss (unterschiedliche Rüben, unterschiedliche Garzeiten …, 13 €). In Streifen geschnittenes Schnitzel am Brett mit Limettenmayo als Snack zum Bier ist eine gute Idee, bei der Panier war während des Softopenings vorige Woche aber noch Luft nach oben (12 €). Und Wildlasagne klingt super, mit etwas würzigerem Käse und mehr als Pasta denn als Fleischauflauf angelegt, kann das richtig gut werden (12 €). Jammern auf hohem Niveau, ein wirklich bemerkenswertes, neues Lokal.